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Landesbanken werden sich etwas bescheiden müssen

Nach den Topergebnissen im vergangenen Jahr werden die Landesbanken sich 2024 und 2025 etwas bescheiden müssen. Sinkende Zinseinnahmen, weiter hohe Kosten und die Gefahr steigender Risikovorsorge trüben laut Fitch die Aussichten etwas.

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Landesbanken werden sich etwas bescheiden müssen

fir Frankfurt

Die Landesbanken werden sich nach den jüngsten erfolgsverwöhnten Zeiten zins- und kostenbedingt mit geringeren Gewinnen zufriedengeben müssen. Im vergangenen Jahr hatten sie trotz hoher Risikovorsorge für Immobiliengeschäfte mit rekordhohen Ergebnissen abgeschnitten.

Bescheidenes Kreditwachstum und schmalere Nettozinsmargen sowie das Risiko zunehmender Kreditrisikovorsorge angesichts des auf den gewerblichen Immobilienmärkten lastenden Drucks und vermehrter Insolvenzen seien die Gründe für die schwächeren Aussichten, heißt es in einer Analyse der Ratingagentur Fitch. „Wir erwarten, dass die Gewinne der Landesbanken in der zweiten Jahreshälfte 2024 und in 2025 infolge der EZB-Zinssenkungen und der stagnierenden Konjunktur zurückgehen werden“, schreibt das aus Marco Diamantini, Caroline Herper, Markus Gladbach und Justus Roppertz bestehende Analystenteam auf Anfrage. Die meisten Landesbanken verfügten jedoch über ausreichende Risikovorsorgepuffer, um die Kosten für Kreditausfälle in den nächsten zwei Jahren zu mindern. Auch die Kernkapitalausstattung bezeichnet Fitch als robust.

Allerdings sei mit nach wie vor steigenden Kosten, unter anderem durch Tarifabschlüsse und Beiträge zu dem neuen Institutssicherungsfonds des Sparkassensektors, zu rechnen. Den Notfalltopf müssenLandesbanken und Sparkassen ab 2025 je zur Hälfte mit insgesamt 5,2 Mrd. Euro befüllen. EZB und BaFin hatten dem Sparkassensektor dies sowie straffere Entscheidungsmechanismen aufgetragen. Fitch bewertet den Fonds positiv, erhöhe er doch die Wahrscheinlichkeit rascher Hilfe im Fall des Falles. Damit verbunden ist eine Aufwertung des langfristigen Emittentenausfallratings der Institute.

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