Sparkassen-Finanzgruppe

LBBW erhält Zuschlag für Berlin Hyp

Die Landesbank Baden-Württemberg hat den Vertag zur Übernahme der Berlin Hyp unterschrieben. Das Closing der Transaktion ist für den Sommer geplant.

LBBW erhält Zuschlag für Berlin Hyp

fir Frankfurt

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wird erwartungsgemäß die Berlin Hyp übernehmen. Der Vertrag sei am Mittwoch unterschrieben worden, das Closing der Transaktion sei für den Sommer geplant, teilte die Landesbank mit. Der Berlin Hyp sei im LBBW-Konzern ein Platz als eigenständige Tochtergesellschaft unter etablierter Marke zugedacht, heißt es.

Über die finanziellen Details schweigen sich die Beteiligten aus. Finanzkreise haben den Preis, den die LBBW an die Sparkassen-Finanzgruppe als 100-prozentiger Eigentümerin der Berlin Hyp zahlen muss, zuletzt auf 1 Mrd. bis gut 1,5 Mrd. Euro geschätzt. Die Transaktion bedarf noch der kartellrechtlichen Genehmigung und der Zustimmung der verantwortlichen Gremien in der Sparkassen-Finanzgruppe.

Mit Cash gepunktet

Die LBBW hatte bereits im Dezember bestätigt, mit der Landesbank Berlin Holding, unter deren Dach die Berlin Hyp neben der Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse steht, „finale Verhandlungen über den Kauf“ aufgenommen zu haben (vgl. BZ vom 22.12.2021). Die Stuttgarter konnten mit Cash statt zumindest teilweisem Anteilstausch gegenüber den Mitbewerbern aus der Sparkassen-Finanzgruppe, Helaba und DekaBank, reüssieren. Zudem habe es teilweise Vorbehalte gegeben, den Immobilienfinanzierer der DekaBank zuzuschlagen, war zu erfahren gewesen.

Gemeinsam könnten die beiden Gesellschaften in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ein Volumen von gut 50 Mrd. Euro in die Waagschale legen: die Berlin Hyp mit einem Finanzierungsportfolio von etwa 25 Mrd. Euro Mitte des vergangenen Jahres, die LBBW mit 26 Mrd. Euro. Beide Häuser ähnelten sich diesbezüglich in ihrer Strategie, konservativen Risikopolitik und in der Zusammensetzung des Portfolios, das Bürogebäude und Wohnimmobilien dominierten, heißt es von der LBBW. „Zugleich schaffen wir in der Sparkassenorganisation ein großes Kompetenzzentrum für die gewerbliche Immobilienfinanzierung“, wird LBBW-Vorstandschef Rainer Neske zitiert. „Damit leisten wir einen weiteren, großen Beitrag zur Bündelung der Kräfte im öffentlich-rechtlichen Bankensektor.“

Zudem seien LBBW und Berlin Hyp zusammen europäisches Schwergewicht als Emittent nachhaltiger Anleihen. „Die Berlin Hyp hat sich in den vergangenen Jahren durch umfassende Digitalisierungsprojekte und eine vorausschauende ESG-Strategie optimal auf die Zukunft vorbereitet“, wird der Vorstandsvorsitzende der Berlin Hyp, Sascha Klaus, zitiert. „Diese Stärken bringen wir künftig in die LBBW ein.“

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