Lloyds trifft Betrug bei Corona-Hilfen stärker
hip London
Die Lloyds Banking Group ist bei der Vergabe von Corona-Hilfskrediten stärker von Betrügern geschädigt worden als andere Institute. Es geht um Darlehen aus dem Bounce Back Loan Scheme (BBLS), das von der Pandemie geschädigten Mittelständlern schnellen Zugang zu finanziellen Mitteln verschaffen sollte. Wie aus vom britischen Wirtschaftsministerium veröffentlichten Daten hervorgeht, besteht bei von Instituten der schottischen Gruppe vergebenen Krediten im Volumen von 335 Mill. Pfund Betrugsverdacht. Bei Barclays werden Darlehen in Höhe von 259 Mill. Pfund als verdächtig eingestuft, bei Natwest geht es um 152 Mill. Pfund. Das in die Jahre gekommene Start-up Starling Bank brachte es auf knapp 93 Mill. Pfund – mehr als HSBC UK (92 Mill. Pfund). Alles in allem wurden im Zuge des BBLS-Programms bis Ende Juli 46,6 Mrd. Pfund abgerufen. Rund 1,1 Mrd. Pfund davon könnten sich Betrüger gesichert haben.
Das Schatzamt schrieb im Januar 4,3 Mrd. von insgesamt 5,8 Mrd. Pfund aus diversen Hilfsprogrammen ab, die sich Betrüger unter den Nagel gerissen hatten. Finanzstaatssekretär Theodore Agnew trat damals zurück, nicht ohne zuvor seinem Unmut über die „Schuljungenfehler“ bei der von ihm als „elend“ bezeichneten Beaufsichtigung der Kreditvergabe Luft zu machen. Im Oberhaus warf er der Regierung „Arroganz, Schmerzunempfindlichkeit und Ignoranz“ vor.