Londoner Aufsicht macht Druck auf Fondsplattformen

Börsen-Zeitung, 15.3.2019 hip London - Die britische Finanzaufsicht wird es Fondsplattformen erschweren, scheidende Kunden zur Kasse zu bitten. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, sollen sogenannte Exit Fees entweder gedeckelt oder...

Londoner Aufsicht macht Druck auf Fondsplattformen

hip London – Die britische Finanzaufsicht wird es Fondsplattformen erschweren, scheidende Kunden zur Kasse zu bitten. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, sollen sogenannte Exit Fees entweder gedeckelt oder ganz untersagt werden. Kleinanlegern soll es ermöglicht werden, in einem Fonds investiert zu bleiben, auch wenn sie den Anbieter wechseln. Bislang müssen sie ihre Anteile veräußern, wenn sie auf eine andere Plattform umsteigen wollen. “Während der Markt für die meisten Verbraucher gut funktioniert, sollte das von uns heute vorgestellte Maßnahmenpaket dafür sorgen, dass es für Anleger weniger teuer und zeitaufwendig wird, sich am Markt umzusehen und zu der Plattform zu wechseln, die ihren Bedürfnissen am nächsten kommt”, sagte Christopher Woolard, Executive Director Strategy & Competition bei der Behörde. “Wir halten es für richtig, Austrittsgebühren zu begrenzen, damit die Leute ihr Geld frei bewegen können.”Die von Fondsplattformen verwalteten Mittel haben sich von 250 Mrd. Pfund im Jahr 2013 auf 500 Mrd. Pfund verdoppelt, wie eine Marktuntersuchung der FCA im vergangenen Jahr ergab. Die Zahl der Depots von Kleinanlegern stieg währenddessen um mehr als 2 Millionen. Der Markt der Plattformen, die sich direkt an Kleinanleger wenden, sei in hohem Maße konzentriert. Ein Anbieter komme auf einen Marktanteil von mehr als 40 %. Bei den Plattformen, die sich an Finanzberater richten, liege der Marktanteil der vier führenden Anbieter bei jeweils weniger als einem Fünftel. Chris Hill, der CEO des Plattformbetreibers Hargreaves Lansdown, begrüßte, dass sich die Finanzaufsicht bei den Exit Fees nicht allein auf die Fondsplattformen begrenzen wolle, sondern auch andere Firmen, die sich an Kleinanleger wenden, unter die Lupe nehmen will.