Londons Finanzbranche stellt wieder ein

Zahl der ausgeschriebenen Stellen wächst im Juni

Londons Finanzbranche stellt wieder ein

hip London – Die Zahl der offenen Stellen in der Londoner Finanzbranche ist trotz des Volksentscheids für den EU-Austritt einem Personalberater zufolge im Juni im Vergleich zum Vormonat um fast ein Fünftel gestiegen. Wie Morgan McKinley mitteilt, wurden im Monat des Referendums 9 060 Stellen ausgeschrieben – 18 % mehr als im Mai. “Wenn man bedenkt, mit welchem Maß an Unsicherheit wir in den Monat gegangen sind, war das eine Überraschung”, sagte Hakan Enver, Operations Director bei Morgan McKinley Financial Services. Ein guter Teil der Stellen sei in der letzten Juniwoche ausgeschrieben worden, was darauf hindeute, dass in der City of London das Ergebnis der Volksabstimmung abgewartet worden sei.Es sei ermutigend, dass Unternehmen weiter in ihre Belegschaft investierten. Der erste Brexit-Schock sei offenbar verdaut. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der offenen Stellen allerdings um 30 % zurück. Die Zahl der Stellensuchenden stieg um 19 %. “Wir hatten erwartet, dass sich diejenigen, die sich nach neuen Rollen umsehen, wegen des Brexits zurückhalten würden”, sagte Enver. Aber offenbar dächten Finanzprofis auch unter diesen Umständen über ihre nächsten Schritte nach. Der durchschnittliche Gehaltszuwachs von Jobwechslern sei von 23 % im Mai auf 13 % geschrumpft. Das zeuge von einer weniger opportunistisch orientierten Einstellungspolitik. Morgan McKinley gilt als Spezialist für Positionen im Back und Middle Office.Sorgen um eine massenhafte Abwanderung nach Kontinentaleuropa hätten sich nicht bewahrheitet. “Bislang hat sich das Gerede vom Exodus als nichts anderes erwiesen als Gerede”, sagte Enver. “Die größere Sorge ist nun politischer Natur.” Es sei nach dem Rücktritt David Camerons unklar, ob Großbritannien Artikel 50 des Vertrags von Lissabon in Anspruch nehmen, ein zweites Referendum abhalten oder die Bedingungen der EU-Mitgliedschaft neu verhandeln werde. Die Frage, ob die City ihre Passporting-Rechte verlieren werde, sei von zentraler Bedeutung. “Je länger diese Phase der Unsicherheit anhält, desto größer sind die potenziellen Auswirkungen auf die Beschäftigung”, sagte Enver.