Londons Wirtschaft entwickelt sich robust
hip London – Der herannahende EU-Austritt Großbritanniens hat im vergangenen Jahr keine wesentlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft der britischen Metropole gehabt. Wie aus einer Studie der Denkfabrik Centre for London hervorgeht, ist die Beschäftigung im Finanz- und Versicherungswesen im Vorjahresvergleich geblieben. Die Einkommen stiegen um 5,4 %. Branchenübergreifend wuchs die Zahl der Stellen per Ende März um 1,9 % auf den Rekordwert von 5,9 Millionen. Die stärksten Zuwächse verzeichneten im ersten Quartal die Immobilienbranche, die Kreativindustrie und der öffentliche Dienst mit jeweils +7 %. Die Zahl der Arbeitslosen fiel auf 255 000 bzw. 5,1 % der Menschen zwischen 16 und 64 Jahren. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen stieg dem Online-Bewerbungsportal CV-Library zufolge im zweiten Quartal um 14 %. Allerdings notierten die Verfasser, dass die Produktivität rückläufig sei und dass Neueinsteiger niedrigere Gehälter in Kauf hätten nehmen müssen.Der Natwest/IHS-Markit-Einkaufsmanagerindex für London stand im Juni bei 54,9 Punkten – vier Punkte höher als ein Jahr zuvor und mehr als einen Punkt höher als der Index für ganz Großbritannien. Die Investitionen in Büroflächen in der City summierten sich im zweiten Quartal auf 3,6 Mrd. Pfund, den höchsten Wert, seit der Immobilienberater CBRE vor 28 Jahren mit der Erhebung begann.Das Bevölkerungswachstum verlangsamte sich im Mitte 2017 abgelaufenen Jahr auf 0,6 (i. V. 1,1) %. Zuwanderung ist weiterhin der wichtigste Wachstumsfaktor. Netto kamen knapp 83 000 Menschen aus dem Ausland. Das sind nur noch 5 000 Menschen mehr, als durch die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen hinzukamen. Die Zahl derjenigen, die der britischen Metropole den Rücken kehrten und sich anderswo in Großbritannien ansiedelten, wuchs um gut 14 % auf 107 000. Die Anträge von EU-Bürgern auf eine Sozialversicherungsnummer gingen im ersten Quartal um ein Viertel zurück.