Mit künstlicher Intelligenz dem Fachkräftemangel begegnen
Mit künstlicher Intelligenz
Fachkräftemangel begegnen
Banker setzen auf KI, zeigt eine Umfrage des Genoverbandes
fir Frankfurt
Automatisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist nach Ansicht von Genossenschaftsbankern ein probates Mittel, um dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Neun von zehn Teilnehmern einer Umfrage des Genoverbandes unter seinen Mitgliedsinstituten sind der Meinung, dass dahingehend die automatisierte Bearbeitung weniger anspruchsvoller Tätigkeiten dienlich sein kann. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung des Genoverbandes hervor, der als Prüfungs- und Beratungsverband für etwa 300 genossenschaftliche Institute in 14 Bundesländern fungiert.
Wegfall von Tätigkeiten
Ebenfalls um die 90% der Befragten gehen davon aus, dass bestimmte Tätigkeiten, die noch von Menschen ausgeübt werden, durch den Einsatz von KI wegfallen und dass KI eher repetitive Aufgaben wie die Bearbeitung von Kreditanträgen komplett übernehmen kann. Im Schnitt 44% der Umfrageteilnehmer glauben, KI überall in der Bank einsetzen zu können. 43% nennen als Aufgabengebiete Produktion, 35% und Marketing und Vertrieb, 26% die Betriebssteuerung und 18% Personalwesen.
Was die Einschätzung des flächendeckenden KI-Einsatzes in Banken angeht, tun sich allerdings Unterschiede auf. Je größer das Institut, desto höher die Bereitschaft dazu. So teilen mehr als die Hälfte der Vertreter von Häusern mit einer Bilanzsumme über 1 Mrd. Euro diese Ansicht, wohingegen Befragte aus Banken mit Bilanzsumme von weniger als 250 Mill. Euro nicht glauben, dass KI in der Breite zur Anwendung kommen kann.
86% sind der Meinung, dass KI dazu beitragen kann, Mitarbeiter bei analytischen Tätigkeiten zu unterstützen, so etwa Anlageberater in der Auswahl geeigneter Wertpapiere. Deutlich weniger glauben, dass KI Personalmangel in Filialen zu lindern vermag, die in strukturschwachen Gebieten liegen. Knapp jeder Zweite hält dies KI zugute.
Neue Qualifikationen
Eine Mehrheit der Genossenschaftsbanken ist bestrebt, frei werdende Stellen mit Personen zu besetzen, die über neue Qualifikationen verfügen. 60% der Vertreter von kleinen Instituten unter 250 Mill. Euro Bilanzsumme und 76% von Häusern mit mehr als 2,5 Mrd. Euro sagen das. „Die Anforderungsprofile für Mitarbeitende verändern sich“, führt der Vorstandsvorsitzende des Genoverbandes, Ingmar Rega, in der Mitteilung aus. Gefragt seien vor allem Experten für Meldewesen, Compliance, Risikomanagement und Nachhaltigkeit. „In ihrer Entwicklung zu mehr Effizienz, Größe und neuen Ertragsquellen wird der Kampf um die besten Spezialistinnen und Spezialisten mit neuen Kompetenzen mindestens ebenso heftig wie in den klassischen Bankberufen", so Rega.
Fast jeder Dritte geht von einer schwindenden Belegschaft im eigenen Haus in den nächsten drei bis fünf Jahren aus. Jeder Fünfte hingegen erwartet eine Zunahme der Zahl der Mitarbeiter. Jeder Zweite rechnet mit Konstanz. Von den größeren Instituten erwarten nur 9% einen Aufwuchs, von den kleinen Banken jedoch 36%. Rega erklärt das damit, dass größere Häuser in der Regel Fusionen hinter sich und keinen Nachbesetzungsbedarf etwa in Stabsfunktionen haben. Auch er sieht in Summe eine leicht rückläufige Zahl von Beschäftigten bei den Mitgliedsbanken. „Angesichts des Fachkräftemangels werden wir vor allem einen Umbau erleben“, sagt er.