MLP hält Prognosen
Börsen-Zeitung, 11.11.2022
tl Frankfurt – MLP hat im dritten Quartal die weiter eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten zu spüren bekommen. Bei leicht verringerten Umsatzerlösen verringerte sich das Ebit um 48 % auf 8,2 Mill. Euro und das Konzernergebnis um 56 % auf 3,9 Mill. Euro. Bezogen auf die ersten neun Monate konnte der Finanzvertrieb Umsätze und Ergebnisse allerdings deutlich steigern. Deshalb hat MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg bei der Präsentation gestern die Prognosen bestätigt – sowohl für das Gesamtjahr mit einem Ebit von 75 bis 85 Mill. Euro als auch bis Ende 2025, wenn das Ebit 100 bis 110 Mill. Euro bei einem Umsatz von mehr als 1,1 Mrd. Euro erreichen soll.
Erfolgreiches Projektgeschäft
Besonders gut lief es bei MLP in der Immobilienvermittlung und -entwicklung. Infolge eines erfolgreichen Projektgeschäfts bei der MLP-Tochter Deutschland.Immobilien legten die Erlöse über neun Monate um 66 % auf 66 Mill. Euro zu. Der MLP-Chef wies darauf hin, dass es sich um ein sehr junges Geschäftsfeld handelt und die MLP-Kunden anders aufgestellt seien, sprich vermögender sind und über höhere Einkommen verfügen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Außerdem sei MLP mit dem Projektgeschäft in der Nische Pflegeimmobilien und altersgerechtes Wohnen aktiv. „In diesem Bereich gibt es eine unglaubliche Nachfrage und einen enormen Investitionsstau.“ Angesichts der Alterung der Bevölkerung sei mit einem langfristigen Wachstum in diesem Bereich auszugehen. „Deshalb ist unsere Umsatzprognose für die kommenden ein bis drei Jahre sehr positiv.“ Zum Ende des dritten Quartals hat aber auch MLP in der Immobilienvermittlung eine Abschwächung festgestellt.
Das zweitgrößte Umsatzerlöswachstum über drei Quartale wies das Sachversicherungsgeschäft auf. Durch die erstmalige Konsolidierung der zugekauften Industriemakler, darunter RVM, legten die Umsatzerlöse um 17 % auf 142,1 Mill. Euro zu. Die Bestände erhöhten sich leicht auf 623,2 (i.V. 620,1) Mill. Euro. Auch dieses Segment sieht MLP für das Gesamtjahr sehr positiv.
Das gilt auch für das Zinsgeschäft, was vor dem Hintergrund der Zinswende verständlich wird. Immerhin konnten die Zinserlöse von 9,6 auf 12,6 Mill. Euro gesteigert werden. Im Vermögensmanagement gab es zwar noch in allen drie Quartalen Nettomittelzuflüsse. Es fielen aber keine wesentlichen erfolgsabhängigen Vergütungen an, wie es hieß.