Erlöse übersteigen erstmals 1 Mrd. Euro

MLP setzt stärker auf KI und Firmenkunden

MLP hat die Gesamterlöse im vergangenen Jahr um 10% gesteigert und plant bis 2028 nachhaltiges Wachstum durch gezielte Expansion.

MLP setzt stärker auf KI und Firmenkunden

MLP setzt stärker auf KI und Firmenkunden

Erlöse steigen erstmals auf mehr als 1 Mrd. Euro – Prognose bis 2028 deutlich angehoben

wbr Frankfurt

Die MLP Gruppe hat im Geschäftsjahr 2024 ihre Wachstumserfolge fortgesetzt und sowohl bei den Gesamterlösen als auch beim Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) neue Höchstwerte erzielt. Mit einem Umsatzplus von 10% überschritt das Unternehmen erstmals die Marke von 1 Mrd. Euro. Auch für die kommenden Jahre plant der Finanzdienstleister eine Fortsetzung des Wachstumskurses – unter anderem durch verstärkte Digitalisierung, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und den Ausbau des Firmenkundengeschäfts.

Im Geschäftsjahr 2024 erzielte MLP Gesamterlöse in Höhe von 1.067 Mill. Euro – eine Steigerung um 10% gegenüber dem Vorjahr. Das betreute Vermögen wuchs auf 63,1 Mrd. Euro, das verwaltete Prämienvolumen in der Sachversicherung auf 751 Mill. Euro. Das Ebit lag mit 95 Mill. Euro am oberen Rand der eigenen Prognose (85 bis 95 Mill. Euro) und übertraf damit die beiden Vorjahre deutlich.

Prognose für 2025 angehoben

Auf Basis der positiven Entwicklung hebt MLP die Prognose für 2025 an: Das Ebit soll im kommenden Jahr auf 100 Mill. bis 110 Mill. Euro steigen. Bis 2028 plant das Unternehmen mit einem Ebit von 140 Mill. bis 150 Mill. Euro und einem Umsatz von 1,3 Mrd. bis 1,4 Mrd. Euro. Ein besonderes Merkmal von MLP sei die hohe wirtschaftliche Resilienz: 68% der Einnahmen seien wiederkehrend, da das Unternehmen Bestandsvergütungen für laufende Kundenbetreuung erhält. Dies unterscheidet MLP von vielen anderen Finanzdienstleistern, die stärker vom Neugeschäft abhängig sind.

„Die Ergebnisse des zurückliegenden Jahres unterstreichen einmal mehr, welch strategische Stärke wir uns in unserem Geschäft erarbeitet haben. Diese Stärke können wir immer mehr in steigende Erlöse und Ergebnisse umsetzen“, erklärte Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP SE, im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Er kündigte zudem eine Dividendenerhöhung um 20% auf 36 Cent pro Aktie an. Der Aktienkurs der MLP SE hat sich in den letzten Wochen stabil entwickelt. Anfang Februar erreichte die Aktie ein 52-Wochen-Hoch bei 7,29 Euro. Zuletzt lag der Kurs bei etwa 7 Euro.

Firmenkunden im Fokus

MLP baut das Firmenkundengeschäft weiter aus und betreut inzwischen 28.000 Firmen- und institutionelle Kunden. Besondere Schwerpunkte liegen auf Industrieversicherungen, betrieblicher Altersvorsorge und Corporate Benefits. Durch enge Verzahnung mit dem Privatkundengeschäft profitieren Unternehmer von individuellen Lösungen.

MLP setzt zudem verstärkt auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), insbesondere in administrativen Bereichen. Eine KI-Taskforce soll sicherstellen, dass der Einsatz dieser Technologie gezielt und verantwortungsvoll erfolgt. Eine KI könne Finanzberater nicht ersetzen. „Denn die KI hat kein eigenes Bewusstsein, sie ist nicht zu Empathie fähig“, stellte Schroeder-Wildberg klar.

Der integrierte Ansatz bei Privatkunden führe dazu, dass diese Bankgeschäfte, Vermögensbausteine und Versicherungsverträge in einer einzigen Anwendung („Financial Home“) erhielten. „Dies verschafft uns eine herausragende Position im Vergleich zu anderen Anbietern aus dem Feld der Banken, Versicherungen und Fintechs“, betonte Schroeder-Wildberg.

Vorsorge als Argument

Ein wachsender Markt ist das Vermögensmanagement, das bereits etwa die Hälfte des Geschäfts ausmacht. Besonders im Fokus steht dabei die Portfoliorente, die es Kunden ermöglicht, aus ihrem angesparten Vermögen regelmäßige Auszahlungen zu beziehen – ein Angebot, das insbesondere für ältere Berufstätige an Bedeutung gewinnt.

Auch das Thema Vorsorgelücke spielt eine Rolle in der Kundenberatung. Akademiker haben laut MLP im Durchschnitt eine Versorgungslücke von 2.300 Euro pro Monat zwischen letztem Nettogehalt und gesetzlicher Rente – eine Zahl, die das Unternehmen als starkes Argument für seine Vorsorgeprodukte nutzt.

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