Banktöchter in Russland

Moskau stellt sich gegen Verkauf von Banktöchtern

Der Verkauf der Töchter ausländischer Banken stößt in Moskau auf wenig Gegenliebe. Das Finanzministerium erwägt sogar, die Gesellschaften russischen Staatsbanken zu übertragen, wie die Nachrichtenagentur RIA berichtet.

Moskau stellt sich gegen Verkauf von Banktöchtern

Reuters Moskau

Russland will laut der Agentur Interfax den Verkauf russischer Tochterfirmen ausländischer Bankkonzerne blockieren. „Wir haben in unserer Unterkommission darüber gesprochen, dass wir jetzt, bis sich die Situation verbessert, keine Genehmigung für den Verkauf von Tochtergesellschaften ausländischer Banken sowie ihrer Vermögenswerte in Russland erteilen werden“, zitierte die Agentur am Freitag den stellvertretenden Finanzminister Alexej Moisejew. Wie die Agentur RIA berichtete, schließt Moisejew nicht aus, dass das Finanzministerium den Vorschlag unterstützen könnte, die russischen Tochterfirmen der Banken künftig unter die Kontrolle russischer Staatsbanken zu stellen.

Die französische Großbank Société Générale hat ihre Rosbank-Einheit bereits an Interros Capital verkauft, ein Unternehmen, das mit dem russischen Oligarchen Wladimir Potanin verbunden ist. Andere Banken mit Tochtergesellschaften in Russland wie die österreichische Raiffeisen Bank International, die italienische Unicredit und die US-Großbank Citigroup prüfen noch ihre Optionen. Die drei Institute sind die drei größten ausländischen Bankakteure in Russland. Der Anteil ausländischer Banken am gesamten Bankenkapital in Russland lag Ende vergangenen Jahres bei 11%.

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