Branchenprimus blickt ins nächste Jahr

Munich Re will Gewinn weiter steigern

Die Munich Re will ihren guten Lauf 2025 fortsetzen. Der größte Rückversicherer steuert im kommenden Jahr einen Nettogewinn von 6 Mrd. Euro an. So viel hatte das Dax-Mitglied noch nie nach Steuern verdient.

Munich Re will Gewinn weiter steigern

Munich Re will Gewinn weiter steigern

Nach diesjährigem Schub steuert Rückversicherer 2025 Überschuss von 6 Mrd. Euro an

sck München

Nach einem Gewinnschub im zu Ende gehenden Jahr 2024 ist die Munich Re auch für den kommenden Zwölf-Monats-Berichtsturnus sehr ehrgeizig. Der größte Rückversicherer der Welt peilt für 2025 einen Konzernüberschuss von 6 Mrd. Euro an. So viel hatte das traditionsreiche Dax-Mitglied in seiner Unternehmensgeschichte noch nie nach Steuern verdient. Im laufenden Jahr hat der Vorstand um CEO Joachim Wenning über 5 Mrd. Euro im Visier. Analysten rechnen mit einem Anstieg auf sogar mehr als 5,5 Mrd. Euro.

Fürs nächste Jahr trauen sie dem Branchenprimus im Schnitt 5,9 Mrd. Euro zu. Das heißt, das Management will die bisherigen Marktschätzungen übertrumpfen.

Aktie springt über 5 Prozent

Der Ausblick kam bei den Anlegern sehr gut an. Zum Wochenschluss sprang die Aktie der Munich Re zeitweise um 5,5% auf 517,40 Euro. Nach einem Dämpfer in den zurückliegenden Tagen knüpfte der Titel an den Anfang Dezember verzeichneten bisherigen Höchstkurs an (516,60 Euro auf Xetra). Das Unternehmen bringt am Markt nahezu 69 Mrd. Euro auf die Waage. Zur Begründung ihres Ziels für 2025 meldet die Munich eine „anhaltend gute operative Performance in allen Geschäftssegmenten“.

Der Versicherungsumsatz dürfte im kommenden Jahr den Unternehmensangaben zufolge 64 Mrd. Euro betragen. Das wären 3 Mrd. Euro mehr als 2024. Im laufenden Jahr stellte die Konzernführung zuletzt einen Umsatz von 61 Mrd. Euro in Aussicht. Davon stammen 40 Mrd. Euro vom Rückversicherungsbereich, 21 Mrd. Euro kommen von der Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo. Im zurückliegenden Sommerquartal erwirtschaftete die Munich Re eine Kapitalanlagerendite von 3,6%.

Rückenwind für Kerngeschäft

Zum Löwenteil des 2025 avisierten Konzernnettogewinns soll das Rückversicherungsgeschäft beitragen. Der Vorstand peilt beim Geschäftsfeld Rückversicherung einen Überschuss von 5,1 Mrd. Euro an. In diesem Jahr sollen es über 4,2 Mrd. Euro sein. Ergo soll 2025 rund 900 Mill. Euro zum Überschuss beisteuern.

In einer Telefonkonferenz mit Analysten berichtete das Management von einem „anhaltend günstigen Marktumfeld“. Daher werde man weiterhin seine „starke Marktposition nutzen“.

Markt bleibt „hart“

Wie die gesamte Assekuranz profitierte die Munich Re von gestiegenen Marktzinsen und einer hohen Nachfrage nach Deckungen gegen Naturkatastrophenschäden. Das sorgt für einen Preisschub bei den Versicherungsverträgen unter anderem für Elementarschäden. Branchenkenner sprechen von einem „harten Markt“. Die Munich Re veröffentlicht ihre Bilanz 2024 am 26. Februar 2025.

Für 2025 rechnet der Vorstand mit einer Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) in der Rückversicherungssparte Schaden/Unfall mit bequemen 79%. In den ersten neun Monaten dieses Jahres betrug dieser Wert 82% (minus ein Prozentpunkt). Hält ein Versicherer die Quote unter der Schwelle von 100%, so kann dieser Verwaltungsaufwendungen und Belastungen aus Schäden mit den laufenden Beitragseinnahmen mehr als decken.

Zuletzt sorgten die Hurrikans „Helene“ und „Milton“, die im September und Anfang Oktober Teile von Florida verwüsteten, für Belastungen bei der Munich Re in dreistelliger Millionenhöhe.

Der Klimawandel mit seinem Treibhauseffekt begünstigt das Auftreten und die Intensität von tropischen Wirbelstürmen in der Karibik. Nach Berechnungen der Munich Re verursachten Hurrikans und Taifune im Nordpazifik 2024 Schäden von insgesamt 133 Mrd. Dollar. Davon seien 51 Mrd. Dollar, also 38%, versichert gewesen.

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