N26, Solaris, C24 und Commerzbank prägen Bußgeld-Statistik
Finanzaufsicht
BaFin verhängt vermehrt Millionen-Bußgelder
jsc Frankfurt
Millionen-Bußgelder sind keine Ausnahme mehr: Allein in diesem Jahr erhielten N26, Solaris, C24 und Commerzbank einen jeweils siebenstelligen Bescheid. Die BaFin stellte auf die ein oder andere Weise Mängel in der Prävention von Geldwäsche fest. Die Verstöße liegen mitunter eine Weile zurück, denn es kann dauern, bis die Geldbußen rechts- oder bestandskräftig sind.
Die BaFin erhöht damit den Druck auf die gesamte Branche, die Bußgeld und Pranger möglichst vermeiden will. Neben mangelhafter Geldwäscheprävention sind auch der Umgang mit Insider-Informationen oder überhöhte Großkredite ein häufig genannter Grund.
Auch Frankreichs Aufsicht wählt hohe Strafen
Hohe Geldbußen sind auch im Ausland ein Phänomen. Der EU-Regulator ESMA, der Bußgelder rund um Wertpapierregelwerke erfasst, verzeichnet für Frankreich ein außergewöhnliches hohes Volumen von 35,4 Mill. Euro. Deutschland verhängte demnach mit rund 5 Mill. Euro vergleichbar wenige Bußgelder. Allerdings umfasst der ESMA-Bericht nur einen Teil der Strafen.
Der Regulator schweigt höflich, gegen welche Unternehmen und Personen die Strafzahlungen verhängt worden sind. Die französische Finanzaufsicht AMF hatte allerdings im September 2023 ein Bußgeld von 25 Mill. Euro gegen Rallye verhängt, also gegen die damalige Muttergesellschaft der Supermarktkette Casino. Der CEO wurde mit 1 Mill. Euro belangt.
Die Gesellschaft habe mit falschen und irreführenden Angaben einen falschen Eindruck von der finanziellen Lage vermittelt, befand die Aufsicht. Damit habe sie vermutlich den Börsenkurs auf ein „abnormales“ und „künstliches“ Niveau gehievt. Mittlerweile hat der tschechische Milliardär Daniel Křetínský die angeschlagene Supermarktkette übernommen.