Nachhaltige Einlagen treiben GLS Bank an
Nachhaltige Einlagen treiben Bochumer GLS Bank weiter an
Stark in Windkraftfinanzierung – Abflüsse bei Fonds
wbr Frankfurt
Die GLS Bank konnte im vergangenen Geschäftsjahr trotz eines insgesamt stagnierenden Bankenmarktes weiter wachsen. Die sozial-ökologische Bank steigerte ihre Bilanzsumme um 8,3% auf 10,7 Mrd. Euro. Sie weist einen Bilanzgewinn von 17,9 Mill. Euro (Vj. 21,5) aus.
Die Einlagen wuchsen um 8,4% auf 8,9 Mrd. Euro. Während die Einlagen bei der GLS Bank weiter anstiegen, gab es bei den nachhaltigen Fonds erstmals Nettomittelabflüsse. Insgesamt wurden per Saldo 11 Mill. Euro aus den Fonds abgezogen. Das war das erste Mal in der Geschichte der GLS Bank. Besonders betroffen war der Aktienfonds.
Die Bank führt die Mittelabflüsse auf die schwächere Performance bei nachhaltigen Aktien weltweit zurück. Trotz dieser Herausforderungen sieht die GLS Bank langfristig weiterhin ein starkes Potenzial für nachhaltige Investments.
Wachstum im Energiesektor
Das Kreditgeschäft entwickelte sich positiv. Die Bank vergab 1,085 Mrd. Euro an neuen Krediten, vor allem in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltiges Bauen und sozial-ökologische Wirtschaft. Sie finanzierte 7,1% der neu installierten Windkraftleistung in Deutschland und unterstützte zahlreiche Photovoltaikprojekte. Insgesamt beliefen sich die vergebenen Kredite im Bereich erneuerbare Energien auf 470 Mill. Euro.
Neben dem Energiesektor spielte auch der Wohnungsmarkt eine bedeutende Rolle. Die GLS Bank finanzierte 143.000 Quadratmeter neue Wohnfläche, darunter 2.500 Wohneinheiten im Neubau oder in der Sanierung. Besonders im Fokus standen genossenschaftliche Wohnprojekte. „Die Wirtschaftlichkeit zeigt, dass die Zukunft sozial-ökologisch ist“, sagt Christina Opitz, Vorständin der GLS Bank.
Abschreibungen für Umweltbank
Die Geschäftsentwicklung spiegelt sich in den Erträgen wider. Der Zinsüberschuss stieg auf 156,6 Mill. Euro, während der Provisionsüberschuss auf 57,8 Mill. Euro zulegte. Das Rohergebnis erreichte 214 Mill. Euro (Vj. 199). Gleichzeitig stiegen die Kosten – insbesondere für Personal und Infrastruktur – auf 126,5 Mill. Euro.
Die Kreditrisikovorsorge lag mit 49 Mill. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings musste die Bank jedoch höhere Abschreibungen im Beteiligungsgeschäft vornehmen. Besonders betroffen war die Umweltbank, deren Aktienkurs im vergangenen Jahr stark gefallen ist. Trotz der Wertkorrektur sieht die GLS Bank langfristiges Erholungspotenzial.