Das Neugeschäft mit Wohnkrediten in Deutschland ist nach langer Talfahrt auf Erholungskurs: Im April stellten Banken und Sparkassen Darlehen in Höhe von 16,8 Mrd. Euro an private Haushalte bereit, wie die Bundesbank auf Basis vorläufiger Daten festhält. Damit erzielte die Kreditwirtschaft den höchsten Wert seit August 2022. Der Wert entspricht einem Plus von 9% im Vergleich zum März und von 29% im Vergleich zum April des Vorjahres.

Somit zeichnet sich eine Erholung ab: Noch im Dezember hatte die Kreditwirtschaft lediglich 12,2 Mrd. Euro ausgereicht. Das Neugeschäft profitiert von wieder gesunkenen Kreditzinsen, womit Banken und Sparkassen die Zinssenkung der EZB von Donnerstag bereits vorweggenommen hatten. So sanken die Effektivzinsen für Darlehen mit einer mehr als zehnjährigen Zinsbindung laut Bundesbank von 3,92% im November 2023 auf 3,64% im April dieses Jahres.

Zugleich fachen gesunkene Immobilienpreise die Nachfrage wieder an. So gaben die Werte für Wohnimmobilien seit dem Höhepunkt im zweiten Quartal 2022 bis zum Startquartal dieses Jahres um 8,6% nach, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) auf Grundlage finanzierter Transaktionen schätzt. Zuletzt fiel der Rückgang allerdings moderat aus.

Die Kreditwirtschaft beschäftigt sich bereits seit längerem mit der Frage, wann sich der Markt für Wohnimmobilien und zugehörige Darlehen wieder erholt. Dabei mangelt es bisher an Erfahrungswerten, da die Kreditzinsen im Jahresverlauf 2022 außergewöhnlich stark um ungefähr 3 Prozentpunkte gestiegen waren. Damit nahm eine lange Phase stetig sinkender Zinsen und kräftig steigender Immobilienpreise abrupt ein Ende.