Nord/LB wird dividendenfähig
Nord/LB wird dividendenfähig
Vorerst aber keine Ausschüttungen – Bank muss bei Profitabilität aufholen
ste Hamburg
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Die Nord/LB hat im vergangenen Jahr ihr bestes Vorsteuerergebnis seit 2015 erreicht und sieht sich wieder in der Lage, Gewinne auszuschütten. Die Entscheidung darüber sei eine Frage für die Träger, sagte Nord/LB-Vorstandschef Jörg Frischholz in der Bilanzpressekonferenz der Landesbank, die zuletzt vor zehn Jahren eine Dividende zahlte. Im Eigentümerkreis werden Gewinnausschüttungen aber vorerst nicht erwartet.
Es sei äußerst erfreulich, dass die Nord/LB sich in den vergangenen Jahren so positiv entwickelt habe, erklärte Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne), Aufsichtsratschef der in der Schifffahrtskrise vor gut fünf Jahren fast kollabierten Landesbank, auf Anfrage der Börsen-Zeitung. „Für das Land als Träger der Bank wirkt sich die Dividendenfähigkeit stabilisierend hinsichtlich des Unternehmenswertes der Nord/LB aus.“ Es gebe aber „gute Gründe dafür, zunächst einmal weiter den Weg der Konsolidierung zu beschreiten und Gewinne für die weitere Entwicklung der Nord/LB zu nutzen“. Niedersachsens Sparkassenpräsident Cord Bockhop hatte in einem Anfang des Jahres erschienenen Interview der Börsen-Zeitung bereits die Erwartung geäußert, dass die Nord/LB keine Dividende zahlen werde. Priorität habe das mehrjährige Projekt der Einführung einer neuen Banksteuerungs-IT.
Neue Ziele bis 2028
Nord/LB-Vorstandschef Frischholz stellte am Dienstag neue Finanzziele der Bank vor. Sie sehen unter anderem vor, die im vergangenen Jahr auf 5,0 (i.V. 4,0)% gestiegene Eigenkapitalrendite bis 2028 auf mindestens 10% zu verdoppeln. Damit komme man auf das Niveau anderer Landesbanken und Großbanken in Deutschland. Frischholz, dessen Vertrag unlängst bis Juni 2030 verlängert wurde, sagte, die Nord/LB habe mit ihren fünf Geschäftsfeldern „unheimlich viele Chancen“. An ihrer konservativen Risikopolitik halte die Bank dabei fest.