Versicherer

Nürnberger Gruppe verdient deutlich weniger

Unwetterschäden schlugen bei der Nürnberger Versicherungsgruppe ins Kontor. Der Erstversicherer verbuchte 2021 einen Gewinnrückgang.

Nürnberger Gruppe verdient deutlich weniger

sck München

Hohe Unwetterschäden haben der Nürnberger Versicherungsgruppe wie der gesamten deutschen Assekuranz im vergangenen Jahr zugesetzt. Die Belastungen aus Naturkatastrophen schlugen beim Erstversicherer aus Franken ins Kontor. Dem auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichten Ge­schäftsbericht 2021 zufolge ver­buchte der Konzern einen Nettogewinn von 64 Mill. Euro. Das ist ein Rückgang von 14 Mill. Euro oder 18%.

Im Bereich Schadenversicherung drückten vor allem die Belastungen infolge des Sturms „Bernd“. Das Unwetter sorgte im zurückliegenden Sommer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für verheerende Elementarschäden und kostete viele Menschenleben. Deswegen stutzte der Vorstand unter Vorsitz von Armin Zitzmann bereits vor Vorlage der Zahlen des ersten Halbjahres seine Prognose (vgl. BZ vom 16.9.2021). Seinerzeit ging die Konzernführung für 2021 nur noch von einem Überschuss von 60 Mill. Euro aus. Im vergangenen Jahr steigerte die Nürnberger Gruppe den Nettogewinn noch um 14% auf 78 Mill. Euro. Ursprünglich prognostizierte das Management für 2021 einen „leichten“ Ergebnisrückgang. In der ersten Augusthälfte wies die Gesellschaft auf die gesenkte Erwartung ad hoc hin.

Die Unwetterschäden führten zu einem Verlust im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft. Die Sparte wies 2021 einen Fehlbetrag von 14 Mill. Euro aus nach einem Überschuss von 19 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) in dem Segment verschlechterte sich auf 107,1 (i.V. 94,9)%. Werte über der Schwelle von 100% zeigen an, dass ein Versicherer Schadenbelastungen und Kosten des Versicherungsbetriebs nicht mehr aus den laufenden Prämien decken kann. Mit Ergebniszuwächsen in den Bereichen Lebensversicherung und Krankenversicherung konnte die Nürnberger Gruppe diesen Dämpfer aber überkompensieren.

Trotz des Gewinnrückgangs im Konzern will die börsennotierte Obergesellschaft, die Nürnberger Beteiligungs-AG, die Dividende je Aktie für 2021 mit 3,30 Euro konstant­ halten. Das entspricht nach Unternehmensangaben einer Dividendenrendite von 4,2%. Die Holding bringt am Markt (Xetra-Handel) derzeit 893 Mill. Euro auf die Waage.

Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand der Nürnberger Gruppe mit einer „erheblichen Ergebnisverbesserung“ im Konzern. Nach der hohen Belastung im vorigen Jahr werde 2022 vor allem das Segment Schaden- und Unfallversicherung dazu beitragen, heißt es dazu im Geschäftsbericht.

Nürnberger Gruppe
Konzernzahlen nach HGB
in Mill. Euro20212020
Bruttobeiträge3 6343 593
Provisionserlöse6956
Kapitalanlageerträge1 058919
Aufwand Versich.fälle2 8362 524
Ergebnis vor Steuern7292
Nettoergebnis6478
Kapitalanlagen34 28432 325
Mitarbeiter (Anzahl)4 6284 643
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