Nur noch „Flaggenträger“
jsc
„Zum Kern all unseren Handelns“ hatte die DWS die nachhaltige Kapitalanlage noch im vergangenen Jahr verortet wissen wollen, ehe die ausgeschiedene ESG-Managerin Desiree Fixler der Fondsgesellschaft eine übertrieben positive Darstellung vorwarf und in Wirtschaftspresse und Aufseherkreisen damit Beachtung fand. Seitdem im Mai dieses Jahres Staatsanwaltschaft, Bundeskriminalamt und BaFin die Räume von Deutscher Bank und DWS durchsuchten und dem Verdacht auf Prospektbetrug rund um ESG-Angaben nachspürten, kämpft das Haus um seine Reputation.
Der eilig einberufene CEO Stefan Hoops, der im Juni auf Asoka Wöhrmann folgte, stuft das einst vollmundige Versprechen zurück – wenn auch nur leicht. Mit ESG-Werbeversprechen wolle das Haus vorsichtig sein, sagt er. Die DWS beanspruche aber, zu den „Flaggenträgern“ der Nachhaltigkeit zu gehören. „Wir wollen engagiert bleiben, denn unsere Kunden fordern es.“
Ansonsten bekräftigt Hoops die bekannte Haltung: Alle Aussagen zu ESG, von aggregierten Zahlen für das gesamte Haus bis hin zu Versprechen für individuelle Fonds, seien nicht zu beanstanden und die Gesellschaft stehe weiterhin dazu. Als Kontrollinstanz dient ein „Sustainability Oversight Office“, das an Finanzchefin Claire Peel berichtet.