OLB visiert in diesem Jahr neues Rekordergebnis an
OLB visiert in diesem Jahr neues Rekordergebnis an
Bank lässt Börsenplan nach Degussa-Bank-Integration offen
ste Hamburg
Die Oldenburgische Landesbank (OLB) steuert nach Integration der Ende April übernommenen Degussa Bank auf ein neues Rekordergebnis im laufenden Geschäftsjahr zu. Für die ersten neun Monate weist das Institut im Vorjahresvergleich mit gut 195 Mill. Euro einen um 29,5% höheren Nachsteuergewinn aus. Darin enthalten sind Effekte von 12,2 Mill. Euro im Zusammenhang mit dem Degussa-Bank-Erwerb. Vor Steuern zog das Ergebnis um 14,4% auf 255 Mill. Euro an.
Vor allem durch das Wachstum im Kredit- und Einlagengeschäft seien die operativen Erträge um 17,4% auf 545 Mill. Euro gestiegen, teilte die OLB mit. Im Zuge der Degussa-Bank-Integration wurden rund 300.000 Kunden auf die OLB-Plattform migriert. Am Zinsüberschuss von 437 (i.V. 373) Mill. Euro in den ersten neun Monaten hatte das Degussa-Bank-Geschäft den Angaben zufolge einen Anteil von gut 28 Mill. Euro. Den Anstieg der operativen Kosten um 39% auf rund 275 Mill. Euro führt die Bank neben Investitionen in Zukunftsprojekte wie den Anfang 2025 erwarteten Übergang zur direkten Beaufsichtigung durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie neben weiteren regulatorischen Anforderungen auf die Migration der Degussa Bank zurück.
Stellen abgebaut
Alle relevanten Maßnahmen zum Heben der Kostensynergien aus der Degussa-Bank-Transaktion seien umgesetzt, die Effekte würden sich ab dem vierten Quartal im Ergebnis widerspiegel, so die OLB. Die Zunahme der Personalkosten um gut ein Viertel resultiert den Angaben zufolge aus der Übernahme von rund 300 Degussa-Bank-Beschäftigten. Nach der zum 30. August abgeschlossenen rechtlichen und technischen Integration verweist die OLB auf einen Abbau der Degussa-Bank-Vollzeitbeschäftigten seit April um knapp 200 auf 230. Das Degussa-Bank-Filialnetz wurde von 52 auf 39 Standorte ausgedünnt. Die operativen Aufwendungen in Verbindung mit der Degussa Bank sollen sich 2025 auf 50 Mill. Euro verglichen mit 2023 halbiert haben.
Für die ersten neun Monate 2024 zeigt die OLB eine Eigenkapitalrendite von 16,7 (13,5)% und eine Cost-Income-Ratio von 51,3 (45,1)%. Mittelfristig strebt die Bank unverändert eine Rendite von 14 bis 16% über den Konjunkturzyklus sowie eine Aufwandsquote von höchstens 40% an. Die Vorgabe für die Kernkapitalquote liegt bei mehr als 12,25%. Ihre aktuelle Kapital- und Liquiditätsausstattung bezeichnet die OLB als „weiterhin komfortabel“.
Börsenplan offen
Zu einem möglichen Börsengang äußerte sich die OLB bei der Präsentation der Neunmonatszahlen nicht. Haupteigentümer der Bank sind Apollo Global Management, der Pensionsfonds Teacher Retirement System of Texas und die Investmentfirma Grovepoint.
Man sei verlässlich auf Kurs, die ambitionierten Ziele für das Transformationsjahr 2024 zu erreichen, erklärte Vorstandschef Stefan Barth. 2023 hatte die Bank einen Gewinn nach Steuern von 230 Mill. Euro erreicht. Nach der Ende September verkündeten Vertragsverlängerung für Risikovorstand Chris Eggert um drei Jahre bis Mitte 2028 hat sich die gesamte OLB-Führung längerfristig an die Bank gebunden.