Finanzdaten

Open Finance soll Innovation bringen

Die EU-Expertengruppe für Finanzdaten hat ihren Open-Finance-Bericht an die EU-Kommission überreicht. Die Fachleute beschreiben Anwendungsfälle und Möglichkeiten der Nutzung.

Open Finance soll Innovation bringen

wbr Frankfurt

Die EU-Expertengruppe für Finanzdaten hat ihren Open-Finance-Bericht an EU-Kommissarin Mairead McGuinness überreicht. Open Finance als Weiterentwicklung von Open Banking hat eine breite Nutzung von Daten zum Ziel. Dabei geht es um Kundendaten der Finanzwirtschaft und des öffentlichen Sektors. Ziel ist der Zugang für alle Marktteilnehmer, um eine breite Palette von Finanzdienstleistungen bereitzustellen und die Entwicklung neuer Finanzprodukte zu fördern.

Die 24 Mitglieder der Expertengruppe, in der der deutsche Fondsverband BVI die europäische Assetmanagementbranche vertritt, schlagen in ihrem Bericht Möglichkeiten für die Nutzung vor und illustrieren diese an Anwendungsfällen. Technisch sollen die Daten dem Markt über offene Schnittstellen auf standardisierter Basis zur Verfügung gestellt werden. „Open Finance kann Vorteile in der Finanzberatung mit sich bringen. Mit dem Zugang zu Kundendaten könnten die Berater gegebenenfalls ihre Empfehlungen noch spezieller auf die spezifischen Kundenbedürfnisse zuschneiden“, sagt Rudolf Siebel, Geschäftsführer des BVI und Mitglied der Expertengruppe. Von deutscher Seite war neben dem Fondsverband unter anderem noch die Allianz und der Indexanbieter Solactive vertreten.

Eine zentrale Bedingung für Open Finance ist die Genehmigung der Kunden für die Freigabe ihrer Daten. Open Finance könne nur auf Basis eines Vertrauens der Kunden in die Nutzung von Daten funktionieren. Es müsse klar sein, dass die Daten nur zu dem vereinbarten Zweck genutzt werden und der Verbraucherschutz gewährleistet ist. Der BVI betont zudem, dass Open Finance auf gleichen Wettbewerbsbedingungen be­ruhen müsse, also auf fairem Zugang zu den Daten. Siebel: „Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass eine klare Abgrenzung erfolgt zwischen originären Kundendaten und von den Unternehmen veredelten Daten wie den Ergebnissen von Risikoeinschätzungen, Geeignetheits- und Angemessenheitsprüfungen.“ Solche Daten werden in der Regel von der Finanzbranche eigens erstellt.

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