Chinas zweitgrößter Versicherungskonzern Ping An Insurance verzeichnet im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres heftige Ertragseinbußen. Der Gewinn nach Steuern für die Periode zum 30. September fiel um knapp 32% auf 16,2 Mrd. Yuan (gut 2,2 Mrd. Euro) zurück. Nachdem die Gesellschaft für die erste Jahreshälfte entgegen den Erwartungen eine Ge­winnsteigerung verbuchen konnte, stellt sich das Ergebnis für die ersten neun Monate mit einem Rückgang der Gewinne um 2,4% auf 95,1 Mrd. Yuan freundlicher dar.

Ping An hat in den vergangenen Monaten zum einen volatile Finanzmärkte in China und eine starke Aktienbaisse zu spüren bekommen, die für niedrigere Investmenterträge und erhöhten Wertberichtigungsbedarf sorgt. Zum anderen macht sich die konjunkturelle Entschleunigung in China in einem gedrosselten Verkauf von langfristigen Absicherungsprodukten bemerkbar. Dabei haben nicht zuletzt auch harte Lockdown-Maßnahmen in Schanghai und anderen chinesischen Großstädten das Neugeschäft stark belastet und den direkten Kundenkontakt der Versicherungsagenten behindert. Bei Ping An führt dies zu einem deutlichen Rückgang des Neugeschäftswerts von Versicherungspolicen, der in den ersten neun Monaten des Jahres um 27% zurückfiel.

Positiv entwickelt sich hingegen das Bank- und Allfinanzgeschäft der Gruppe. Die vor allem auf Retailkundschaft fokussierte Tochtergesellschaft Ping An Bank konnte im dritten Quartal die Gewinne um 26% auf 14,6 Mrd. Yuan steigern. Zwar macht sich bei chinesischen Banken in diesem Jahr anhaltender Druck auf die Zinsmargen negativ bemerkbar, die Ping An Bank konnte dies jedoch mit höheren Erträgen im Provisionsgeschäft gut kompensieren.

An der Hongkonger Börse zog die Ping-An-Aktie am Donnerstag zu­nächst kräftig um bis zu 4% an, ging aber letztlich nur mit einem Tagesgewinn von 0,7% auf 33,7 HK-Dollar aus dem Handel.