Der britische CFD-Anbieter Plus500 hat den Sprung über den großen Teich geschafft. Wie das Unternehmen mitteilt, hat es den Futures-Händler Cunningham Commodities und Cunningham Trading Systems (CTS) übernommen. Chief Executive David Zruia sieht das Retailgeschäft mit US-Futures und Optionen auf US-Futures als große Wachstumschance für Plus500. Seit 2017 sei das Handelsvolumen der Kleinanleger um 84 % gewachsen. Der weltweite Markt sei 2 Mrd. Dollar schwer. Für Zruia ist die Akquisition „ein wichtiger strategischer Schritt“ auf dem Weg zur Umwandlung der Gesellschaft in eine „globale Multi-Asset-Fintech-Gruppe“.

„Der Deal ist zwar klein, wenn man den Kaufpreis von 30 Mill. Dollar in bar betrachtet, aber er ist strategisch bedeutsam, weil er Zugang zu einem großen und schnell wachsenden Markt verschafft“, schrieben die Analysten der US-Investmentbank Jefferies. Cunningham sei als „Futures Commission Merchant“ (FCM) bei der Commodity Futures Trading Commission registriert. Davon gebe es in den Vereinigten Staaten nur 65, und diese konzentrierten sich meist auf den institutionellen Markt. Das 1982 gegründete Unternehmen aus Illinois verfügt durch das Softwareunternehmen CTS über eine eigene Technologieplattform, die auch von anderen FCMs genutzt wird. Der Wandel von Plus500 ist in vollem Gange. Erst vor kurzem hatte das Unternehmen angekündigt, dass der J.P.-Morgan-Veteran Jacob Frenkel im Mai Penny Judd als Chairman ablösen wird (vgl. BZ vom 30. März).

Wer Differenzkontrakte (CFDs) kauft, hat damit nicht etwa das zugrunde liegende Asset – etwa eine Aktie oder Devisen – erworben, sondern lediglich einen Wettschein auf dessen Wertentwicklung. So lässt sich bislang mit extremem Hebel auf Kursbewegungen setzen.