Positive Signale für die Nach-Brexit-Ära
bg Frankfurt – Die aktuelle Brexit-Studie des CFA Institute hat eine leicht verbesserte Stimmungslage bei den befragten internationalen Investmentexperten festgestellt. Fast die Hälfte geht davon aus, dass die Brexit-Verhandlungsführer zu einem Handelsabkommen gelangen werden, es würden aber auch Herausforderungen für das britische Investmentmanagement erwartet, heißt es. Das CFA Institute ist der internationale Verband für die Investmentbranche und analysiert regelmäßig die Stimmungslage unter den Anlageprofis. Große UnterschiedeDabei zeigen sich bezüglich der erwarteten Brexit-Auswirkungen deutliche regionale Unterschiede: Während weltweit fast die Hälfte der Befragten davon ausgeht, dass die Gespräche entweder in ein umfassendes Handelsabkommen für Waren und Dienstleistungen (25 %) oder zumindest für das reine Warengeschäft (24 %) münden werden, sind die Marktteilnehmer außerhalb der EU optimistischer. Das gilt insbesondere für China, wo 52 % der Umfrageteilnehmer davon ausgehen, dass ein umfassendes Handelsabkommen geschlossen wird. Im Vereinigten Königreich gehen hingegen nur 17 % der Befragten vom Abschluss eines umfassenden Handelsabkommens mit der EU aus, 23 % erwarten eine Beschränkung auf Handelsgüter. In der Schweiz und in Deutschland gilt unter den Befragten ein harter Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU als wahrscheinlichstes Szenario (35 % bzw. 30 %).Die Umfrage zeigt zudem, dass 80 % der Befragten weltweit davon ausgehen, dass der Brexit die Performance britischer Investments schwächen wird; innerhalb der EU (ohne Großbritannien) sind es sogar 90 %. 64 % der britischen Befragten erwarten, dass ein Brexit die Attraktivität und Anziehungskraft ihres Unternehmens für neue Mitarbeiter negativ beeinflussen wird. 67 % erwarten darüber hinaus, dass ihre Firmen ihre Präsenz im Vereinigten Königreich reduzieren werden.Was den finanzaufsichtsrechtlichen Rahmen angeht, so erwarten 41 % aller Befragten, dass Großbritannien die gemeinsamen regulatorischen Standards mit der EU beibehalten wird, 34 % (Deutschland: 48 %) befürchten ein Ausscheren. Die Briten selbst sind mit 51 % etwas zuversichtlicher, dass ihr Land dem EU-Regulierungsrahmen treu bleibt. Die mögliche Einschränkung von Auslagerungen im Assetmanagement wird überwiegend kritisch gesehen: Insbesondere Befragte aus China (52 %) und dem Vereinigten Königreich (49 %) sind der Ansicht, dass sich Beschränkungen dahingehend negativ auf die Ergebnisse der Investoren auswirken werden.