Postbank senkt Freibetrag
Reuters Frankfurt
Die Postbank senkt die Freigrenzen für Spareinlagen deutlich ab. Das zur Deutschen Bank gehörende Institut verlangt ab dem 21. Juni bei neuen Verträgen ein Verwahrentgelt von 0,5% für Einlagen ab 50000 Euro auf Girokonten und ab 25000 Euro auf Tagesgeldkonten, wie die Deutsche Bank am Mittwoch erklärte. Bisher lag der Freibetrag bei 100000 Euro. Banken senken die Grenze für solche Strafzinsen immer weiter ab, weil sie für überschüssige Einlagen, die sie bei der EZB parken, Negativzinsen bezahlen müssen. Die FAZ hatte zuerst über die Pläne berichtet.
Für Spareinlagen bei Konten der Marke Deutsche Bank seien vorerst keine Änderungen geplant, fügte ein Sprecher hinzu. „Wir haben die Marktentwicklung im Blick und entscheiden zu gegebener Zeit über das weitere Vorgehen.“ Die Deutsche Bank stellt Kunden ab einem Betrag von 100000 Euro Strafzinsen in Rechnung. Auch für die Bestandskunden der Postbank ändere sich nichts. Die Commerzbank hat bereits angekündigt, ab Anfang August ab einem Sparbetrag von 50000 Euro 0,5% Zins von ihren Kunden zu verlangen.
Die EZB verlangt von den Banken seit 2014 Strafzinsen für bei ihr geparktes Geld. Seit September 2019 liegt der Einlagesatz bei –0,5%. Allerdings beschloss die EZB damals auch Erleichterungen für Banken und führte einen Freibetrag ein. Konkret bleibt das Sechsfache des jeweiligen Mindestreservesolls einer Bank von den negativen Zinsen verschont. Insgesamt haben deutsche Finanzinstitute 2020 nach Daten der Bundesbank rund 2,7 Mrd. Euro an Strafzinsen gezahlt. 2019 waren es rund 2,4 Mrd. Euro.