Immobilien

Preiskorrektur bei Gewerbe­immobilien

Bei europäischen Gewerbeimmobilien hat wegen des steigenden Zinsumfelds eine Preiskorrektur begonnen, die einige Objekte bis zu 20% ihres Wertes kosten könnte. Zu diesem Schluss kommen die Immobilienexperten der DWS. Der Frankfurter Fondsmanager...

Preiskorrektur bei Gewerbe­immobilien

Bloomberg Frankfurt

Bei europäischen Gewerbeimmobilien hat wegen des steigenden Zinsumfelds eine Preiskorrektur begonnen, die einige Objekte bis zu 20% ihres Wertes kosten könnte. Zu diesem Schluss kommen die Immobilienexperten der DWS. Der Frankfurter Fondsmanager geht davon aus, dass der Wert älterer und weniger energieeffizienter Ge­bäude um ein Fünftel sinken könnte, so Simon Wallace, globaler Leiter des Bereichs Immobilienresearch, in einem Interview von Bloomberg. Selbst bei erstklassigen Gebäuden könnte der Wert im Zuge steigender Immobilienrenditen bis zu 15% sinken, zeigt eine DWS-Studie. „Wir er­leben im Moment eine Preiskorrektur”, sagte Wallace am Te­lefon. „Die Daten hinken hinterher und werden erst gegen Ende des Jahres aufholen, aber was wir derzeit vor Ort sehen, ist, dass die Renditeauswirkungen die Preise um 10 bis 15% drücken.“

Die Ausweitung der Immobilienrenditen werde sich überproportional auf die Bewertungen in Märkten wie Berlin oder Paris auswirken, wo sie auf Rekordtiefs gedrückt worden seien. Steigende Mieten in einigen Märkten – etwa städtisch gelegene Lagerhallen, Studentenwohnheime und Seniorenwohnungen – können die fallenden Renditen teilweise ausgleichen, so Wallace.

„Das Mietwachstum wird einen gewissen Ausgleich schaffen, aber nicht vollständig“, sagte er. „Wenn man über das Mietwachstum nachdenkt, darf man die Auswirkungen einer wirtschaftlichen Abschwächung oder einer Rezession nicht außer Acht lassen. In der ersten Jahreshälfte drehte sich das Risiko vor allem um steigende Finanzierungskosten und Inflation, aber wir denken, dass jetzt auch das Risiko einer Rezession dazugehört.“