Fondsgeschäft

Privatanleger halten Amundi die Stange

Während institutionelle Investoren angesichts unruhiger Finanzmärkte im Startquartal ihr Geld aus den Fonds der französischen Gesellschaft abzogen, steuerten private Anleger weiterhin viele Mittel bei.

Privatanleger halten Amundi die Stange

jsc Frankfurt

Der französische Fondsriese Amundi verzeichnet ähnlich wie die deutsche Rivalin DWS einen Rückzug institutioneller Investoren, während Privatkunden im Massengeschäft weiterhin viel Geld anlegen: Im ersten Quartal sammelte Europas größte Fondsgesellschaft netto 3,2 Mrd. Euro ein – doch während das Massengeschäft mit Retail-Anlegern 14,1 Mrd. Euro brachte und Joint Ventures weitere 8,4 Mrd. Euro, zogen institutionelle Investoren 19,4 Mrd. Euro ab, wie die Gesellschaft am Freitag berichtete. Im Vergleich zum vierten Quartal gab das Retailgeschäft damit um annähernd ein Drittel nach, während das Segment der institutionellen Anleger ins Gegenteil verkehrte. Gerade Geldmarktfonds, die für Investoren in Frankreich eine wesentliche Rolle spielen, kamen mit minus 26,3 Mrd. Euro unter die Räder. Passive Fonds sowie das Geschäft in Asien ragen derweil positiv hervor.

Angesichts von Krieg und Sanktionen kamen die Börsenkurse seit Jahresbeginn unter Druck – Amundi-Chefin Valérie Baudson macht daher einen „schwierigeren Hintergrund“ aus. Weil Kursverluste das verwaltete Vermögen schmälerten und auch leistungsabhängige Gebühren stark zurückgingen, fielen die Erträge mit 837 Mill. Euro etwas geringer aus als noch im Schlussquartal, aber höher als im Startquartal des Vorjahres, wenn die frisch erworbene ETF-Schmiede Lyxor in allen Fällen mit einberechnet wird. Die Kosten fielen mit 423 Mill. Euro leicht höher aus als im ersten Quartal 2021, der Nettogewinn von 302 Mill. Euro etwas geringer. Insgesamt verwaltet die börsennotierte Tochter der Großbank Crédit Agricole per Ende März ein Vermögen von 2,02 Bill. Euro und damit 2% weniger als zu Jahresbeginn. An der Börse in Paris blieb die Aktie von Amundi mit einem Minus von 0,1% auf 57,70 Euro praktisch unverändert.