Europas Kreditfonds machen in diesem Jahr wieder deutlich mehr Deals. Das zeigt der „Private Debt Deal Tracker“ der Unternehmensberatung Deloitte für die ersten neun Monate dieses Jahres. Das Research umfasst die Transaktionen von 82 Private-Credit-Fonds, die diese in Europa und Großbritannien gemacht haben.

Mit 265 Transaktionen war das zweite Quartal das aktivste Jahr seit Bestehen des Researchs und überflügelte in diesem Zeitraum sogar das Rekordjahr 2021. Um den Rekord von 790 Transaktionen aus dem Jahr 2021 einzustellen, müssten Europas Debt Funds im Schlussquartal noch 215 weitere Deals machen. Nach neun Monaten steht der Zähler bei 575 Deals.

Ob das gelingen wird, hängt vor allem davon ab, wie viele Deals Private Equity in diesem Jahr noch abschließt. Kreditfonds sind nach wie vor sehr abhängig davon, was die Beteiligungsbranche macht. So haben dem Research zufolge 70% aller Private-Debt-Transaktionen einen M&A-Bezug. Der Kreditfonds finanziert hierbei die Übernahme eines Unternehmens.

34% aller europäischer Private-Debt-Deals (ohne UK) waren Leveraged Buyouts von Private-Equity-Gesellschaften. Weitere 33% entfallen auf kleinere Zukäufe für ein bestehendes Portfoliounternehmen (Add-on). Der Rest verteilt sich im Wesentlichen auf Refinanzierungen (18%) und Wachstumskapital (13%). Kreditfinanzierte Dividendenausschüttungen spielen mit 2% aktuell nur eine untergeordnete Rolle.

An Bedeutung scheint auch der deutsche Markt zu verlieren. In der Langzeitbetrachtung finden in Frankreich mit 1.255 Transaktionen fast doppelt so viele Deals statt wie in Deutschland (698).