Prudential hat angekündigt, einen Börsengang der zweitgrößten indischen Fondsgesellschaft zu prüfen. Bei der ICICI Prudential Asset Management Company (AMC) handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen mit der ICICI Bank, an dem die FTSE-100-Gesellschaft 49% hält. Ein Initial Public Offering wäre mit dem Verkauf eines Teils der Beteiligung verbunden.

„Es ist beabsichtigt, dass der Nettoerlös nach Abschluss einer solchen Desinvestition an die Aktionäre zurückgegeben wird“, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung des britischen Versicherers. Vor neun Jahren trennte er sich von der Beteiligung an der ICICI Prudential Life Insurance Company.

Die Analysten von Bank of America schätzen den Wert des Anteils an ICICI Prudential AMC auf Basis der Multiples vergleichbarer Firmen wie HDFC Asset Management auf 5 Mrd. Dollar. Das entspräche rund einem Viertel des Börsenwerts von Prudential. „Wir denken, eine Reihe von Investoren sind sich über den Wert dieses Geschäfts nicht im Klaren“, heißt es in einer ersten Einschätzung des Deals. Manche hätten befürchtet, dass der Erlös anderweitig verwendet wird.

Aus Sicht der Versicherungsexperten der US-Investmentbank würde eine Verringerung der Beteiligung in Indien nicht zu einer Schwächung der strategischen Positionierung führen. Es gebe wenig Synergien zwischen dem indischen Geschäft und dem Rest der Gruppe. Der Versicherer hatte vor einigen Jahren sowohl den Assetmanager M&G als auch das US-Geschäft Jackson National Life ausgegliedert, um sich auf die Wachstumsmärkte Asiens und Afrikas zu konzentrieren. 

ICICI Prudential AMC ging 1998 mit sechs Mitarbeitern an zwei Standorten an den Start. Mittlerweile sind es mehr als 3.500 an über 290 Standorten. Das Joint Venture steuert rund die Hälfte zum Gewinn der Prudential-Assetmanagement-Sparte Eastspring bei.

„Indien ist für Prudential ein strategisch wichtiger Markt mit überzeugenden Wachstumsaussichten“, betonte Prudential. „Wir werden auch weiterhin Möglichkeiten prüfen, unser Geschäft auf diesem Markt zu vergrößern.“