Regulierer FATF warnt in Krise vor Kriminellen
fir Frankfurt – Die Financial Action Task Force (FATF) warnt vor zunehmenden kriminellen Umtrieben im Gefolge der Corona-Pandemie. Betrüger, Terroristen, Hacker und Geldwäscher machten sich die Krise, die länger andauere, als viele erwartet hätten, verstärkt zunutze. Es sei zudem zu befürchten, dass sie in den nächsten Monaten auch Wege fänden, beispielsweise “den unvermeidlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit” und die beschleunigte Umsetzung von Konjunkturprogrammen zum eigenen Vorteil zu verwenden, beklagt der internationale Standardsetzer in der Geldwäschebekämpfung, der seit Juli unter zweijähriger deutscher Präsidentschaft steht.Zugleich habe die Pandemie die Fähigkeit mancher staatlicher und privater Akteure unterminiert, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu entdecken und zu verhindern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung zum Abschluss der ersten Plenarsitzung unter dem Vorsitz von Dr. Marcus Pleyer, die wegen Corona virtuell abgehalten wurde. Der Unterabteilungsleiter im Bundesfinanzministerium hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die FATF verstärkt für digitale Lösungen in der Geldwäschebekämpfung zu öffnen (vgl. BZ vom 1. Juli). Dieses Ziel bekräftigte der Regulierer nun. Die deutsche Präsidentschaft werde darauf hinarbeiten, die digitale Transformation von Anti-Geldwäsche-Systemen voranzutreiben, hieß es. Zudem wirbt die FATF für einen intensiveren Informationsaustausch zwischen staatlichen und privaten Stellen, so durch Public-Private Partnerships.