DZ Bank legt Halbjahreszahlen vor

Rückkehr zur Normalität

Die DZ Bank muss sich wie die Bankenbranche insgesamt auf niedrigere Zinseinnahmen und steigende Risikovorsorge einstellen. Letzteres hat bereits im ersten Halbjahr zum Gewinnschwund beigetragen.

Rückkehr zur Normalität

Kommentar

Rückkehr
zur Normalität

Von Tobias Fischer

Die DZ Bank hält auch nach ihrem Halbjahresgewinn von 1,7 Mrd. Euro an der altbekannten Ergebnisspanne von 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro für 2024 fest. Sehr wahrscheinlich ist also, dass der Konzern in der ihm eigenen Bescheidenheit im Gesamtjahr mehr verdienen wird als prognostiziert.

Das hat Tradition. Das vorsichtig kalkulierende genossenschaftliche Spitzeninstitut liegt, seine Jahresausblicke betreffend, oft daneben – im positiven Sinne. Seit 2017 hat es beim Vorsteuergewinn einmal ziemlich richtig, zweimal unterhalb und viermal – teils deutlich – über der Prognose abgeschnitten.

Zinsboom und niedrige Risikovorsorge

Im Halbjahr steigerte die DZ Bank zwar ihr Zinsergebnis netto um fast 27%. Bereits zuvor ist diese Position kräftig gestiegen, zum Beispiel um 60% in den Gesamtjahren 2020 bis 2023. Doch die Phase sagenhafter Wachstumsraten des Zinsüberschusses neigt sich für das Institut wie für die Bankbranche dem Ende zu, auch wenn die Einnahmen auf wesentlich höherem Niveau bleiben als in Null- und Niedrigzinsphase.

Schwindende Zinsüberschüsse sind also ebenso angesagt wie steigende Risikovorsorge, die in den vergangenen Jahren oft außergewöhnlich niedrig ausfiel oder gar durch Auflösungen glänzte. Schwächen im Gewerbeimmobilienmarkt und der Konsumfinanzierung werden sich ebenso niederschlagen wie steigende Insolvenzzahlen.

Auch wenn es nicht schlecht laufen dürfte: So glorreich wie zuletzt wird es für die DZ Bank nicht mehr. Nun ist die Rückkehr zur Normalität angesagt.

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