Spanien

Santander verteidigt schmale Dividende

Nach massiven Abschreibungen und Verlusten im Vorjahr ist Spaniens größte Bank 2021 wieder in der Gewinnspur zurückgekehrt. Die Aktionäre hält das Institut dennoch eher knapp.

Santander verteidigt schmale Dividende

ths Madrid

Die spanische Großbank Santander ist wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, erzielte es im abgelaufenen Ge­schäftsjahr mit 8,1 Mrd. Euro ein Viertel mehr Gewinn als 2019, vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Jahr dazwischen nutzte Spaniens größte Bank für ein großes Aufräumen mit massiven Abschreibungen auf Aktiva, die einen Rekordverlust von 8,8 Mrd. Euro zur Folge hatten.

Die Einnahmen stiegen den Angaben zufolge um 5 % auf 46 Mrd. Euro. Dabei verbesserten sich Zinsüberschuss und Provisionen. Die wegen der Pandemie gebildeten Rückstellungen konnten teilweise aufgelöst werden. Die Risikovorsorge sank 2021 um 39 % auf 7,4 Mrd. Euro. Die harte Eigenkapitalquote stieg auf knapp 12 %, ein Wert, an dem das Institut vorerst festhalten will. Manchen Analysten scheint diese Kapitaldecke, die am oberen Rand des von der Bank selbst gesteckten Zielrahmen liegt, immer noch etwas dünn.

Die Bank kehrt zu einer Dividendenpolitik mit einer Ausschüttung von 40% des Gewinns zurück, je zur Hälfte in bar und in Form eines Aktienrückkaufs. Diese Vergütung liegt am unteren Ende der 2019 in Aussicht gestellten 40 bis 50%. Die Vorsitzende Ana Botín verteidigte auf der Bilanzpressekonferenz in Madrid die gegenüber anderen Kreditinstituten eher konservative Dividende: „Im Gegensatz zu anderen Banken wachsen wir und das erfordert Kapital.“ Das Schwierigste sei es, das Gleichgewicht zwischen den Ergebnissen von heute und von morgen zu halten, so Botín. Das Institut will jährlich 2 Mrd. Euro in die Digitalisierung der Bank investieren und die Geschäftsfelder in den verschiedenen Regionen stärker miteinander verbinden.

Die Ausgabe neuer Aktien schloss Botín bis aufs Weitere aus, da man derzeit mit dem Rückkauf eigener Anteile beschäftigt sei. Auch für einen möglichen Kauf von Banamex, der mexikanischen Tochter der Citi­group sei keine Kapitalerhöhung geplant. Botín bestätigte Interesse an einem Zukauf in Mexiko, wo man zuletzt die Minderheitsaktionäre der eigenen Tochter ausgekauft hat. Auch in den USA erhöhte Santander den Anteil an der Tochter. Von der Verzahnung der Geschäfte in Nordamerika verspricht sich das Institut einen Wertzuwachs. Nach schwierigen Zeiten konnte die US-Tochter 2021 den Gewinn auf 2,3 Mrd. Euro verdreifachen, während die mexikanische Tochter um 8% auf 835 Mrd. Euro zulegte.

Unerwartet gut lief es auf dem Heimatmarkt, wo der Gewinn um 85 % auf 1 Mrd. Euro kletterte. Dennoch bleibt Santander bei der Risikovorsorge wegen möglicher Zahlungsausfälle weiterhin vorsichtig, besonders bei Krediten an Kleinunternehmen, erklärte der CEO José Antonio Álvarez. Er erwarte aber, dass man im Laufe des Jahres auch in Spanien Positionen auflösen könne, so wie es im letzten Jahr hauptsächlich in den USA und Großbritannien der Fall war. Für dieses Jahr strebt Santander eine Steigerung der Einnahmen von 5% und eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite (RoTE) von 12,7% auf 13% an.

Wertberichtigt Seite 6

Santander
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Zinsüberschuss33 37031 994
Provisionsüberschuss10 50210 015
Handelsergebnis1 5632 187
Betriebsergebnis24 98923 149
Reingewinn8 124−8 771
Bilanzsumme1 595 8351 508 250
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