US-Wertpapieraufsicht

SEC baut ihre Krypto-Kapazitäten aus

Die US-Wertpapieraufsicht SEC stellt mehr Personal zur Betrugsprävention im Bereich Krypto ein. Die Behörde teilte zudem mit, dass sie künftig auch die Zuständigkeit für wesentliche Aspekte von Decentralized Finance (DeFi) beansprucht.

SEC baut ihre Krypto-Kapazitäten aus

bg Frankfurt

Die US-Wertpapieraufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) baut ihre Kapazitäten zur Überwachung des Kryptosektors aus. Einer Mitteilung der Behörde zufolge wird die sogenannte Cyber Unit um weitere 20 Personen aufgestockt, um frühzeitig bei Be­trugsfällen in dem spekulativ geprägten Sektor einzuschreiten bzw. solchen Marktmissbrauch schon im Entstehen zu verhindern. SEC-Chef Gary Gensler bezeichnete die Aufstockung als „überfällig und essenziell“, damit die Wertpapieraufsicht ihren Aufgaben gerecht werde. Man sei in den vergangenen Monaten bereits gegen dutzende Fälle von Kryptobetrug vorgegangen.

Gensler beansprucht eine breite Zuständigkeit für die SEC in der Kryptoaufsicht, da fast alle Token als Wertpapier zu definieren seien. Er machte nun im Rahmen der aktuellen Mitteilung deutlich, dass die SEC auch die Zuständigkeit für wesentliche Aspekte von Decentralized Finance (DeFi) beansprucht. Darauf macht die Regulierungsexpertin Joshua Klayman von Linklaters aufmerksam und nennt Lending- und Staking-Produkte von DeFi-Plattformen sowie NFTs und Stablecoins als von der SEC ins Visier genommenen Bereiche. Viele hätten bislang nicht damit gerechnet, dass die SEC auch die Zuständigkeit für NTF- und Stablecoin-Transaktionen beanspruche – darauf müssten sich jetzt alle Anbieter mit ihren Regulierungsteams einstellen, so Klayman gegenüber der Börsen-Zeitung. Sie geht davon aus, dass es nun zu einem verstärkten „enforcement“ durch die SEC kommen werde, was auf der anderen Seite die wachsende Bedeutung des Digital-Asset-Marktes unterstreiche. Klayman zufolge wird diese erweiterte Krypto-Zuständigkeit der SEC auch alle ausländischen Anbieter betreffen, die eine Verbindung zum US-Markt haben, also zum Beispiel Kunden aus den USA auf europäischen Plattformen betreuen. Manche Anbieter verzichten bewusst auf US-Kunden, um keine US-Verstöße zu riskieren.

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