Digitalstrategie

Société Générale weitet KI-Projekte aus

Auf der Infrastrukturseite gehe man stark über APIs für modular aufgebaute Dienste und habe über 300 Anwendungen identifiziert, für die man Künstliche Intelligenz (KI) mit ihren Algorithmen einsetzen könne.

Société Générale weitet KI-Projekte aus

Frankfurt
bg

Die Société Générale (SG) hat am Dienstag im Rahmen des Auftakts ihrer „Tech Week“ über die neuesten Entwicklungen ihrer Digitalstrategie mit dem Schwerpunkt zu Data & AI informiert. CEO Frédéric Oudéa verdeutlichte in seinen einleitenden Worten, dass schon eine deutliche Mehrheit der Retail-Kunden in allen internationalen Märkten der SG über digitale Kanäle geht und sich dieses Momentum fortsetzt. Auf der Infrastrukturseite gehe man stark über APIs für modular aufgebaute Dienste und habe über 300 Anwendungen identifiziert, für die man Künstliche Intelligenz (KI) mit ihren Algorithmen einsetzen könne. Dabei gehe es mit Blick auf die Datenqualität immer darum, einen Filter einzusetzen, der „abnormale Situationen“ bereinigt. Innerhalb von drei Jahren sollten die vielen großen Data-Projekte ausgerollt werden, so Oudéa.

Group Chief Innovation Officer Claire Calmejane stellte heraus, dass sich die Banken mit Big Tech und Fintech in einem veränderten Wettbewerbsumfeld befänden, Société Générale aber zum Beispiel im KMU-Bereich mit Fintechs zusammenarbeite, um mit verbesserten Data Analytics ein stärker personalisiertes Banking insbesondere für kleinere Unternehmen anzubieten. Für Data-Projekte mit KI-Bezug habe man 230 Mill. Euro an Investitionen vorgesehen, die sich auf 330 Projekte verteilen, von denen gut 50 schon in skalierter Weise implementiert seien. Benchmark für Projekte seien die Effizienzgewinne in den Prozessen, sagte sie. Man befinde sich auf dem Weg, eine „AI driven bank“ zu sein und sei sehr darauf bedacht, sich gegenüber dem Kunden als Eigentümer der Daten verantwortlich zu verhalten.

Daran anknüpfend legte Christophe Leblanc, Group Head of Corporate Resources and Digital Transformation, dar, dass die SG bis 2025 zu 75% in die sogenannte zweite Generation des Cloud Banking migrieren will. Damit seien verbesserte Anwendungen in bankeigener Infrastruktur verbunden. Man stemme schon 50% des Datenvolumens von 40 Petabyte über die zweite Cloud-Generation, der Anteil von Diensten über die Partner AWS und Azure solle bis 2025 auf 25% zurückgehen.

Die Data Warehouses der Bank sollen dabei für alle Sparten gleichermaßen offen zugänglich sein. Das dient auch dazu, den ökologischen Fußabdruck von Kunden zu vermessen, wozu man neue Datenprozesse aufbauen müsse, die „bias free“ sein sollten – bei den Algorithmen für KI ist es wichtig zu identifizieren, mit welchen Einflussfaktoren die Grunddaten zustande gekommen sind bzw. wie die Filter programmiert wurden. Die Société Générale selbst hat in ihren Datencentern schon eine Transformation vollzogen, um das Konzernziel eines bis 2025 halbierten ökologischen Fußabdrucks zu erreichen.