Solaris muss 6,5 Mill. Euro Strafe wegen Defiziten in der Geldwäscheprävention zahlen
fir Frankfurt
BaFin verpasst Solaris Millionenstrafe
Das Berliner Fintech Solaris muss eine Geldbuße von 6,5 Mill. Euro zahlen, weil es laut Finanzaufsicht „systematisch“ Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet abgegeben hat. Das teilte die BaFin am Donnerstag mit. Der Bußgeldbescheid sei seit 6. Februar rechtskräftig.
Kreditinstitute müssen nach dem Geldwäschegesetz umgehend eine Meldung bei der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (Financial Intelligence Unit, FIU) abgeben, wenn der Verdacht besteht, dass etwa eine Überweisung oder andere Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung stehen.
Sonderbeauftragter seit 2023 im Haus
Das Bußgeld beziehe sich auf Verdachtsmeldungen aus dem Jahr 2021, erklärte Solaris auf Anfrage. „Die Mängel, die zu verspäteten Meldungen geführt haben, wurden behoben.“ Seit 2022 habe sie massiv in die Abwehr von Finanzkriminalität investiert, neue technische Lösungen eingeführt, Kontrollmechanismen verschärft und die Organisation gestärkt. Die Zahl potenziell auffälliger Transaktionen sei seit 2022 um mehr als 90% gesunken. Die BaFin hatte 2023 Mängel in der Geldwäscheprävention bei Solaris ausgemacht und einen Sonderbeauftragten entsandt.
So hatte die Aufsicht im Januar 2023 mitgeteilt, Solaris zur Vermeidung betrügerischer Transaktionen unter anderem die Einrichtung zusätzlicher Kontrollen auferlegt zu haben und bei bestimmten Konten Überweisungs- und Barauszahlungslimits einzuhalten.
Zudem wurde Solaris verboten, neue Kooperationspartnerschaften ohne aufsichtliche Erlaubnis zu schließen, Tochtergesellschaften zu gründen oder Beteiligungen einzugehen. Der Sonderbeauftragte, der laut Solaris weiterhin im Haus tätig ist, hat die Aufgabe, die Auflagen und die Abarbeitung der Mängel zu überwachen.