Handy-Bezahlsystem

Sparkassen im Ländle setzen auf Wero

Traditionell fokussieren sich die Sparkassen im Ländle einmal im Jahr auf wichtige Zukunftsfragen. Diesmal ging es in Freiburg neben der Finanzierung der wirtschaftlichen Transformation und KI auch um das neue Handy-Bezahlsystem Wero.

Sparkassen im Ländle setzen auf Wero

Sparkassen setzen auf Handy-Bezahlsystem Wero

Institutsgruppe in Baden-Württemberg befasst sich auf Verbandstag auch mit KI, grüner Transformation und dem Bausektor

spe Stuttgart

Alljährlich befassen sich die baden-württembergischen Sparkassen auf ihrem Verbandstag mit wichtigen Zukunftsthemen. Diesmal ging es in Freiburg auch um das neue europäische Bezahlverfahren Wero, mit dem die Häuser hohe Erwartungen verknüpfen. Wie der neue Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg (SVBW), Matthias Neth, sagte, sind die Institute im Ländle ab Anfang Juli mit dabei, wenn das neue Tool an den Start geht.

Geduld nötig

Wero ermöglicht es Privatpersonen, sich zunächst in Deutschland, Frankreich und Belgien gegenseitig per Handy in Echtzeit Geld zu senden. In der Folge soll das Bezahlsystem dann auch für Transaktionen im Onlinehandel und an der Ladenkasse weiterentwickelt sowie auf andere EU-Länder ausgeweitet werden. Neth, der Anfang Mai die Präsidentschaft des SVBW von Peter Schneider übernommen hatte, machte klar, dass es für die Etablierung von Wero eines langen Atems bedürfe.

Bekanntlich stellt Wero nach dem Scheitern von Paydirekt einen neuen Anlauf europäischer Banken dar, in Konkurrenz zu Paypal, Klarna oder auch dem digitalen Euro ein führendes digitales Bezahlsystem in Europa schaffen zu wollen. Neth nannte Wero ein Beispiel für Innovationen, mit denen die Sparkassenorganisation immer wieder in der Lage sei, die Voraussetzung für „eine gute Zukunft“ zu gestalten.

KI-Ökosystem gestalten

Ähnliches gelte für den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI), der dem Mittelstand gewaltige Chancen für innovative Geschäftsmodelle biete, betonte die als KI-Expertin geladene Rednerin Feiyu Xu auf der Veranstaltung. Damit komme es auf eine enge Zusammenarbeit zwischen KI-Technologieanbietern, Start-ups und Finanzierungspartnern wie der Sparkassen-Finanzgruppe an, um das neue KI-Ökosystem nachhaltig zu gestalten, sagte die Start-up-Gründerin.

Neben der Bedeutung von KI definierte Neth die Bauwirtschaft sowie die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft als entscheidende Zukunftsthemen. Angesichts der stockenden Nachfrage nach Immobilienkrediten erneuerte er die Forderung seines Verbandes, die Grundsteuer abzusenken, was bei der baden-württembergischen Landesregierung auf wenig Gegenliebe gestoßen war. 

Ins Stocken geraten

Weiter machte er klar, dass der Umbau der Wirtschaft nur mit immensen Investitionen gelingen könne. Seine Institutsgruppe liefere nicht mehr nur Lösungen für die Finanzierung, sondern auch Know-how in der Transformationsberatung. Schließlich sollten derartig entscheidende Investitionen „intelligent organisiert“ sein. Dass diese Entwicklung aber ins Stocken geraten sei, darauf machte Clemens Fuest, Leiter des Info-Instituts in München, aufmerksam. Und schickte an Berlin gleich ein paar Änderungsvorschläge: Könne doch die Politik allein auf dem Bausektor durch steuerliche Anreize, die Überprüfung von Baustandards und schlankere Genehmigungsverfahren einen Beitrag für wirtschaftliche Dynamik leisten.

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