Geldvermögen der privaten Haushalte

Sparquote der Deutschen steigt wieder

Das Geldvermögen deutscher Haushalte ist laut DZ Bank Research 2024 um 6% auf 9,3 Bill. Euro gestiegen. Das lag zum einen an Kursgewinnen an den Aktienmärkten, zum anderen an einer gestiegenen Sparquote.

Sparquote der Deutschen steigt wieder

Sparquote der Deutschen steigt wieder

Geldvermögen der privaten Haushalte wächst 2024 laut Research der DZ Bank auf 9,3 Bill. Euro

cka Frankfurt

Der Höhenflug an den internationalen Aktienmärkten im vergangenen Jahr hat sich insgesamt positiv auf die Vermögenslage der Deutschen ausgewirkt. Wie Analysten vom DZ Bank Research errechnet haben, dürfte das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland 2024 um knapp 6% auf 9,3 Bill. Euro gestiegen sein.

Der größte Teil davon entfällt mit 36,8% auf Bargeld bzw. Sichteinlagen, gefolgt von Versicherungen (25,7%) und Investmentfonds (13,2%). Auf Aktien entfallen gerade einmal 9,4%. Hieran zeigt sich die weiter konservative und risikoscheue Haltung hierzulande gegenüber Wertpapieren. Im vergleichsweise guten Börsenjahr 2024 haben die Deutschen daher auch einiges an potenziellen Kursgewinnen liegen gelassen.

Sparquote von Corona-Niveau noch weit entfernt

Die Differenz zum Vermögensbestand des Vorjahres (2023: 8,8 Bill. Euro) ergibt sich aus der Vermögensbildung und den Wertsteigerungen. Absolut ist mit den 9,3 Bill. Euro zwar ein neues Allzeithoch erreicht, doch die Geldvermögensbildung innerhalb eines Jahres, die 2024 gut 300 Mrd. Euro betrug, war in den Jahren 2020 und 2021 höher. Die Vermögensbildung ergibt sich aus der Sparleistung der privaten Haushalte.

Interessant ist hierbei also die Entwicklung der Sparquote, die vom DZ Bank-Research für 2024 auf 11,5% beziffert wird und im Vergleich zu den beiden Vorjahren spürbar gestiegen ist. 2023 hatte die Quote bei 10,4% und 2022 bei 10,3% gelegen. Dieser Trend spiegele die „massive Verunsicherung“ der Konsumenten wider, konstatieren die Analysten. Faktoren dessen seien Inflation, Unsicherheit im Rahmen der Energiewende, die strauchelnde Autoindustrie und geopolitische Krisen. Hinzu komme der Bruch der Ampel-Koalition und die anhaltende Konjunkturflaute.

Für 2025 Vermögenswachstum von 4% erwartet

Zum Niveau während der Corona-Pandemie, als die Deutschen aus Vorsichtsgründen ihre Sparquote im Jahr 2020 schlagartig von zuvor 10,3% auf 15,9% erhöhten, ist sie allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Analysten warnen in diesem Zusammenhang vor den negativen Effekten einer zu hohen Sparquote für den privaten Vermögensaufbau. Positiv sei in diesem Zusammenhang immerhin, dass Banken zuletzt wieder mehr Einlagenzinsen zahlten.

Für 2025 prognostizieren Analysten, dass das Geldvermögen um 4% auf 9,8 Bill. Euro wachsen könnte, wenngleich die Kursgewinne an den Aktienmärkten nicht mehr so stark ausfallen dürften wie in 2023/24. Die offizielle Statistik zum zurückliegenden Jahr stellt im Frühjahr traditionell die Bundesbank vor.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.