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Start-up Hylane bringt Wasserstoff-Lkw auf die Straße

Mit Hylane geht hierzulande der erste Vermieter von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen an den Start. Als Pay-per-Use-Modell zahlt der Mieter nur für die tatsächlich gefahrenen Kilometer.

Start-up Hylane bringt Wasserstoff-Lkw auf die Straße

ab Düsseldorf

Die Notwendigkeit, die CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren, ist unbestritten. Doch die Hürden, den schweren Güterverkehr klimafreundlicher zu gestalten, sind riesig. Angesichts hoher Anschaffungskosten, der verbesserungswürdigen Tankstellen-Infrastruktur und des Technologierisikos ist den Speditionen das Abenteuer vielfach zu groß. An diesem Punkt setzt das Start-up Hylane, eine 100-prozentige Tochter des Versicherers DEVK, an. Ziel des Vermieters von wasserstoffbasierten Nutzfahrzeugen ist es, den Transportunternehmen den Einstieg in den klimaneutralen Straßenverkehr zu er­möglichen.

An den Start geht das Kölner Unternehmen mit einer Flotte von 44 Sattelzügen und Motorwagen von vier verschiedenen Herstellern (Hyundai, Hyzon Motors, Daimler Truck in Kooperation mit Clean Logistics Technology sowie MAN Trucks mit Brennstoffzellen von Bosch). Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Transporter und Busse folgen.

Die Kunden mieten die Lkw an, zahlen jedoch nur für den tatsächlich gefahrenen Kilometer. In der Miete sind Zulassung, Wartung, Versicherungsbeiträge, Steuern und Reifenwechsel enthalten. Einzig für den Treibstoff (Wasserstoff) und den Fahrer muss der Mieter noch zusätzlich aufkommen, wie Hylane-Geschäftsführerin Sara Schiffer in einem Pressegespräch erläuterte.

Technologiefrage

Noch hat Hylane keine Lkw auf dem Hof stehen, mit den ersten Fahrzeugen von Hyzon Motors wird spätestens im dritten Quartal gerechnet. Im ersten Schritt wird es vier Stationen zum Anmieten der Fahrzeuge geben, in Hamburg, dem Ruhrgebiet, Stuttgart und München. Perspektivisch will Hylane über eine Fahrzeugflotte mit mehr als 150 Fahrzeugen verfügen.

„Welche Technologie sich durchsetzt, wissen wir auch nicht“, räumt Schiffer unumwunden ein. Viel spreche jedoch dafür, dass bei Nutzfahrzeugen schon allein aufgrund der höheren Reichweite die Wasserstoff-Brennstoffzelle im Vergleich zu Elektrofahrzeugen die Nase vorn habe.

Staatliche Förderung

Da wie dort bereitet potenziellen Nutzern jedoch die verbesserungsbedürftige Infrastruktur Sorgen. Entsprechend lenkt Hylane auch besonderes Augenmerk auf das H-Tankstellennetz. An dieser Stelle kommt H Mobility ins Spiel, die hierzulande ein Wasserstofftankstellennetz be­treibt und aufbaut. Auch mit Linde werde gesprochen, sagte Schiffer. Einen ersten Mieter hat Hylane be­reits mit DB Schenker gefunden. Grundsätzlich beläuft sich die Mindestmietdauer auf zwei Jahre, nach oben sind keine Grenzen gesetzt.

Die Finanzierung der Flotte – es geht um 24 Mill. Euro – hat die DEVK übernommen. Allerdings werden die Fahrzeuge staatlich gefördert. Der Staat übernimmt 80 % des Differenzbetrags, der zwischen der Anschaffung eines H2-Lkw und eines Diesel-Lkw liegt. Nach den Angaben ist ein Wasserstoff-Lkw etwa sechs- bis siebenmal so teuer. Allerdings be­schränkt sich die Förderung derzeit noch auf die Anschaffung der Fahrzeuge. Nach Einschätzung der Hylane-Experten sollte aber auch der Treibstoff staatlich gefördert werden, um klimafreundliche Lkw zügig wettbewerbsfähig zu machen. Ohne Anreize werde das Klimaziel der Bundesregierung, ein Drittel der Fahrleistung im schweren Güterverkehr bis 2030 klimaneutral zu erbringen, nämlich nicht erreicht.

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