Commerzbank

Stellenabbauplan steht vor dem Abschluss

Es fehlt nur noch das grüne Licht vom Gesamtbetriebsrat: Die Commerzbank hat sich mit den Vertretern der Arbeitnehmerseite über die Modalitäten des großangelegten Stellenabbaus verständigt.

Stellenabbauplan steht vor dem Abschluss

Von Anna Sleegers, Frankfurt

Bei der Commerzbank zeichnet sich eine Einigung über den angekündigten Abbau von 7 500 Stellen ab. Wie die Börsen-Zeitung am Mittwoch erfahren hat, sieht der mit den Vertretern der Arbeitnehmerseite ausgehandelte Plan neben einem Altersteilzeitprogramm mit einer Laufzeit von acht Jahren auch eine großzügig angelegte Vorruhestandsregelung für Beschäftigte vor, die 1968 oder früher geboren sind.

Die Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gesamtbetriebsrats, der an diesem Freitag tagt. Gibt er erwartungsgemäß grünes Licht, könnte es der Commerzbank gelingen, die geplante Restrukturierung ohne betriebsbedingte Kündigungen und ohne die Gründung einer Qualifizierungs- und Transfergesellschaft über die Bühne zu bekommen. Die Kosten des Programms liegen den Angaben zufolge im angekündigten Rahmen von 1,8 Mrd. Euro.

Das Altersteilzeitprogramm richtet sich an Beschäftigte der Geburtsjahrgänge bis 1969. Es handelt sich um ein sogenanntes Blockmodell, das sich in eine aktive und eine passive Phase von jeweils vier Jahren aufteilt. In der ersten Phase arbeiten die Teilnehmer in Vollzeit, erhalten aber nur 50 % ihres Gehalts, das vom Arbeitgeber aufgestockt wird. Dank der vergleichsweise langen Laufzeit und einer freiwilligen Prämie, die von der Commerzbank gezahlt wird, reduzieren sich die Abschläge bei der gesetzlichen Rente deutlich.

Die Vorruhestandsregelung greift bei Beschäftigten, die ihr 56. Lebensjahr spätestens im Laufe des Jahres 2024 vollenden. Sofern die Voraussetzungen für die Teilnahme gegeben sind, können sie sofort ausscheiden. Bis zum Datum ihres frühestmöglichen Renteneintritts erhalten sie 75% ihres Gehalts. Wie jeder, der bereits mit 63 Jahren in den Ruhestand geht, müssen sie bei der gesetzlichen Rente einen Abschlag von bis zu 18% einkalkulieren.

Wie die bereits laufenden Freiwilligenprogramme folgt auch der nun vorgeschlagene Stellenabbauplan einer Kontingentierung. Ob sie die Instrumente nutzen können, hängt also nicht nur vom Alter der Beschäftigten ab, sondern auch vom Standort und dem Bereich, in dem sie arbeiten – und davon, wie viele Stellen dort abgebaut werden. Sofern die Anzahl der Beschäftigten, die an dem Altersteilzeitprogramm teilnehmen oder die Vorruhestandsregelung nutzen wollen, die geplanten Kürzungen im jeweiligen Bereich nicht übersteigt, wird demnach auf das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit verzichtet. Das bedeutet, dass die Commerzbank gegebenenfalls auch Leistungsträger gehen lassen muss, die sie vielleicht lieber halten würde.