Strafe zieht Quartalsgewinn von ABN Amro ins Minus
fir Frankfurt
– Die im April verkündete Strafe wegen Defiziten in der Geldwäscheprävention hat ABN Amro erneut einen Verlust im ersten Quartal eingebrockt. Die niederländische Bank machte unter dem Strich 54 Mill. Euro Minus nach –395 Mill. Euro zu Jahresbeginn 2020. Damals hatten ABN Amro hohe Wertminderungen und Kreditrisikovorsorge zu schaffen gemacht. Dass sich diese Belastung von 1,1 Mrd. Euro nun in eine Zuschreibung von 77 Mill. Euro verwandelte, rettete jedoch nicht das Quartalsergebnis. Zu schwer wog die Strafe von 480 Mill. Euro (vgl. BZ vom 20. April), ohne die das Institut 426 Mill. Euro eingefahren hätte. Im Vergleich mit dem vierten Quartal 2020 stiegen die Gesamterträge zwar um 3% auf 1,85 Mrd. Euro, gingen aber gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4% zurück.
Den Einbruch des Zinsüberschusses von mehr als einem Zehntel erklärte CEO Robert Swaak mit dem Margendruck und dem geschrumpften Kreditvolumen an Unternehmenskunden im Zuge der Verkleinerung der Sparte Corporate & Institutional Banking (CIB). ABN hatte im Sommer angekündigt, das Geschäft mit Großkunden einzudampfen. Ende des Jahres legte sie dann mit der beabsichtigten Streichung von 3000 Stellen im Konzern nach. Bis 2024 sollen die Kosten um 700 Mill. auf dann 4,7 Mrd. Euro im Jahr sinken. Bereinigt um die Strafe lagen die Kosten nun leicht unter dem Wert des vierten Quartals, überstiegen aber den im ersten Quartal 2020 verbuchten Aufwand um 63 Mill. Euro.