Swift erprobt Funktionalität für tokenisierte Assets und CBDCs
Das internationale Zahlungsnetzwerk Swift hat einen umfangreichen Test zur Nutzbarkeit von CBDCs über verschiedene Marktinfrastrukturen durchgeführt. Dabei habe man erprobt, wie die eigene Verbindungslösung bei tokenisierten Assets, Fremdwährungstransaktionen und Payments funktioniert, so der Chief Innovation Officer bei Swift, Tom Zschach.
Reibungslos verbinden
Für Swift geht es vor allem darum, Interoperabilität herzustellen zwischen Plattformen und Standards, sodass Zahlungsverkehr und Verrechnung von Wertpapiergeschäften reibungslos auch über DLT-Infrastruktur laufen können. So habe man im digitalen Handel „atomic trade payments“ erreicht, also die sofortige/simultane Verbuchung von Zahlungen mit dem Transfer von Assets statt nachfolgend.
Komplett automatisiert
Sobald „gewisse Konditionen“ erfüllt seien, könnten die „trade flows“ über „smart contracts“ und „event driven programming“ komplett automatisiert werden, so eine Mitteilung. Damit könnten sich Verzögerungen im globalen Handel beheben lassen sowie die Transaktionskosten „erheblich“ reduziert werden, hätten die Teilnehmer der Tests berichtet. Bei Wertpapier-Transaktionen hätte der „Swift connector“ Asset- und Cash-Netze verbinden können und habe auch das sofortige (atomic) „delivery versus payment“ (DvP) über verschiedene Plattformen hinweg herstellen können. Das ist elementar für die regulatorisch vorgeschriebene Finalität von Transaktionen.
Das Netting erhalten
Bei Fremdwährungstransaktionen (FX) habe man eng mit CLS, dem größten Clearer im Dollar, zusammengearbeitet. Da habe die Swift-Lösung gezeigt, dass sie interoperabel ist für existierende Marktinfrastrukturen, um Netting und Settlement bei CBDCs zu gewährleisten. Das Netting ist bei den riesigen Volumina wichtig, spart das doch die Stellung von Sicherheiten.
Zschach weist darauf hin, dass neue Technologien nur skalieren könnten, wenn digitale Währungen und tokenisierte Assets interoperabel funktionieren. Das werde aber durch die vielen, nicht miteinander abgestimmten Erkundungen der Marktteilnehmer gefährdet, wo unterschiedliche Standards eingesetzt werden. In einem ersten Experiment hatte Swift schon mit drei Zentralbanken demonstriert, wie sich CBDCs verbinden lassen.
Erweiterung auf tokenisierte Depositen
Bei der aktuellen Sandbox waren Zentralbanken etwa aus Frankreich, Deutschland und Singapur, Geschäftsbanken wie HSBC und Deutsche Bank sowie Marktinfrastrukturbetreiber wie CLS und DTCC beteiligt. Swift will als Nächstes tokenisierte Depositen einbeziehen.