Systemrisikorat warnt vor Sabotage
fir Frankfurt
Der europäische Systemrisikorat (ESRB) nimmt angesichts einer wachsenden Bedrohung infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Handlungsbedarf bei den Finanzunternehmen wahr. Cyberangriffe sowie Sabotage gegen Strom- und Telekommunikationsinfrastruktur in den EU-Mitgliedstaaten, auf welche die Finanzindustrie angewiesen ist, stellten eine erhebliche Bedrohung für die finanzielle Stabilität dar, befindet der ESRB. Das Gremium ist überwiegend mit Vertretern von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden besetzt und überwacht Risiken für das Finanzsystem.
In einem am Dienstag publizierten Bericht schlägt der ESRB Maßnahmen vor, wie der wachsenden Gefahr zu begegnen sei. Finanzaufsichtsbehörden in der EU werden etwa aufgefordert, so bald wie möglich Cyberresilienz-Szenarien durchzuspielen sowie Auswirkungen von Cyberangriffen auf das Finanzsystem zu analysieren und zu messen und Ziele vorzugeben, wann Toleranzgrenzen überschritten würden. Bemühungen, resilienter gegenüber Cyberattacken zu werden, dürften sich nicht in Initiativen auf Ebene von Einzelinstituten erschöpfen, so der ESRB, sondern branchenweit wirken.