Versicherungskonzern

Talanx steht vor Abschreibungen

Dem Versicherungskonzern Talanx drohen wegen des Kriegs in der Ukraine im ersten Quartal Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe.

Talanx steht vor Abschreibungen

Reuters München

Dem Versicherungskonzern Talanx drohen wegen des Kriegs in der Ukraine im ersten Quartal Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe. „Unser Engagement in russischen Staatsanleihen und Anleihen von russischen Unternehmen beläuft sich auf einen höheren zweistelligen Millionenbetrag“, sagte Finanzvorstand Jan Wicke. „Hier ergibt sich Wertminderungsbedarf, wobei noch offen ist, wie viel davon sofort gewinnwirksam ist und wie viel sich vorläufig nur in einer Reduktion des Eigenkapitals widerspiegeln wird.“ Auch andere deutsche Versicherer sind in russischen Anleihen engagiert. Die Investmentbank Berenberg hatte in der vergangenen Woche geschrieben, dem Branchenriesen Allianz drohten deshalb Abschreibungen von rund 300 Mill. Euro. Ein Insider sagte, diese Größenordnung sei richtig. Die Allianz wollte sich dazu nicht äußern. Auch die Münchener Rück wollte die drohenden Verluste nicht beziffern. Im Geschäftsbericht hieß es, die Kapitalanlagen in Russland und der Ukraine seien klein. Wegen der Sanktionen gegen Russland und daraus resultierenden möglichen Zahlungsausfällen gebe es aber ein erhöhtes Risiko von Abschreibungen. Operativ hatte Talanx Glück: Die russische Lebensversicherungstochter Civ Life war Ende Dezember an die Sovcombank verkauft worden. „Und das Geld ist am 16. Februar geflossen“, sagte Wicke – vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine. In Russland ist Talanx nur noch mit einer kleinen Niederlassung vertreten.

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