Talanx zahlt 2 Euro Dividende
lee Frankfurt
– Der Versicherungskonzern Talanx hat das Geschäftsjahr dank rekordhoher Beitragseinnahmen mit dem höchsten Ergebnis der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Wie der Mehrmarkenkonzern am Mittwoch mitteilte, stieg der Gewinn trotz Großschadenleistungen in Höhe von knapp 2,2 Mrd. Euro und Reserven im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg von 367 Mill. Euro um fast 16% auf 1,2 Mrd. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr stellt Talanx einen Gewinnanstieg auf 1,4 Mrd. Euro in Aussicht.
Die Eigenkapitalrendite stieg von 9,6% im Jahr 2021 auf 12,9 %. Wie das Management bereits im Vorfeld hatte durchblicken lassen, sollen die Aktionäre am Geschäftserfolg teilhaben. Der Hauptversammlung, die am 4. Mai als virtuelle Veranstaltung stattfindet, soll eine Dividende von 2,00 Euro pro Aktie vorgeschlagen werden. Für 2021 hatte Talanx 1,60 Euro pro Aktie ausgeschüttet.
Vorstandschef Torsten Leue wertete den Geschäftserfolg als Beleg dafür, dass die breite Diversifikation und „dezentrale Vertrauenskultur“ sich auszahle. Talanx pflegt Geschäftsbeziehungen mit Erst- und Rückversicherungen in mehr als 175 Ländern. Im Privat- und Firmenkundengeschäft liegt der Fokus auf dem deutschen Markt. Insbesondere die international ausgerichtete Industrieversicherung und die Rückversicherungssegmente führen ihre Kernprozesse laut Geschäftsbericht eigenverantwortlich. Dabei würden die Geschäftsentscheidungen derart gesteuert, dass Kapital und Liquidität, wann immer möglich, auf die Holding übertragen werden.
Erstversicherung wächst
Fast zwei Drittel des Konzerngewinns entfielen auf die Erstversicherung. Das Segment, dem neben dem deutschen Industrieversicherungsgeschäft auch das deutsche und internationale Privat- und Firmenkundengeschäft zugerechnet werden, verzeichnete einen Ergebnisanstieg um 9,7% auf 541 Mill. Euro.
In der gesamten Gruppe habe die kombinierte Schaden-Kosten-Quote bei 98,9 % gelegen, nach 97,7 % im Vorjahr.
Den Anstieg führte Leue vor allem auf die gestiegenen Reserven für die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die hohen Versicherungsleistungen wegen Naturkatastrophen zurück. Mit 1,5 Mrd. Euro sei das Großschadenvolumen infolge von Naturkatastrophen so hoch wie nie zuvor gewesen. Davon entfielen den Angaben zufolge allein 368 Mill. Euro auf den Hurrikan „Ian“. Entsprechend reichte das für 2022 geplante Großschadenbudget von 1,8 Mrd. Euro nicht aus, um die tatsächlichen Schäden in Höhe von insgesamt fast 2,2 Mrd. Euro zu decken.
Finanzziele übertroffen
Mit dem Abschluss des abgelaufenen Geschäftsjahrs endet auch der Strategiezyklus. Die Ziele, die sich der Konzern 2018 gesetzt hatte, seien trotz Coronakrise, Naturkatastrophen und Inflation erreicht worden. So lag die durchschnittliche Eigenkapitalrendite mit 9,6% deutlich über dem Mindestziel von 800 Basispunkten. Das Gewinnwachstum pro Aktie lag mit durchschnittlich 13,6% über dem Mindestziel von 5%, und die Ausschüttungsquote übertraf mit durchschnittlichen 45,2% die Zielspanne von 35 bis 45%. Die neuen Ziele sehen bis 2025 eine Ergebnissteigerung um 25% vor. Die Eigenkapitalrendite soll konzernweit zweistellig ausfallen, die Dividende auf 2,50 Euro steigen.
