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Terminbörse CBOE forciert neue Krypto-Strategie

Die US-Terminbörse CBOE benennt Partner für ihre neue Krypto-Plattform. Sie tritt auch im Digital-Assets-Segment einmal mehr in Konkurrenz zum weltgrößten Marktbetreiber CME.

Terminbörse CBOE forciert neue Krypto-Strategie

xaw Frankfurt

Der Betreiber der weltgrößten Optionsbörse, CBOE Global Markets, forciert den Ausbau seines Geschäfts mit digitalen Anlagen. So hat der Chicagoer Finanzdienstleister am späten Donnerstagabend Eigenkapitalpartner für seine Krypto-Plattform CBOE Digital benannt, die aktuell noch unter dem Namen ErisX firmiert.

Zu den beteiligten Intermediären gehörten Marketmaker wie Virtu Financial, B2C2 und GSR, Broker wie Hidden Road und Robinhood sowie Tradingfirmen wie Jane Street. Neben den Eigenkapitalpartnern, deren genaue Eigentumsverhältnisse in den kommenden Wochen formalisiert werden sollen, hat CBOE Global Markets auch Geschäftspartner wie die Digital-Assets-Tochter des Assetmanagers Fidelity und die Investmentfirma Galaxy Digital gewonnen. Mitglieder beider Gruppen sollen künftig in einem Komitee zusammenarbeiten, das die Terminbörse zur Entwicklung der Spot- und Derivatemärkte für digitale Assets beraten wird.

CBOE Global Markets war in der Vergangenheit schon einmal im Segment der Cyberdevisen aktiv: Im Dezember 2017 hatte der Marktbetreiber als erste US-Börse Futures auf Bitcoin lanciert – die Kurse basierten auf der Preisbildung auf der Krypto-Plattform Gemini. Im März 2019 kündigte das Chicagoer Haus dann an, keine neuen Kontrakte auf die Digitalwährung mehr listen zu wollen, nachdem das Investoreninteresse am Bitcoin-Trading zuvor deutlich abgekühlt war. Die letzten noch aktiven Terminprodukte auf Cyberdevisen am Futures-Handelsplatz der CBOE liefen im Juni des gleichen Jahres aus.

Wettbewerber gibt Ton an

Seither gibt die Chicago Mercan­tile Exchange (CME) am Markt für Krypto-Kontrakte den Ton an. Die weltgrößte Terminbörse hatte im Dezember 2017 kurz nach der CBOE ihre ersten Bitcoin-Futures aufgelegt, es folgten im Februar 2021 Ether-Vehikel sowie im Mai und Dezember des gleichen Jahres Micro-Produkte auf die beiden nach Marktkapitalisierung führenden Cyberdevisen. Letztere bilden jeweils ein Zehntel des Wertes der Digitalwährungen ab. Zur neuen Handelswoche starten an der CME zudem Euro-denominierte Futures auf Bitcoin und Ether, mit denen der Marktbetreiber die wachsende Nachfrage aus Übersee bedienen will.

Bei den bisher gelisteten Dollar-basierten Kontrakten entwickelt sich der Handel volatil: Die Volumen und das Open Interest sind derzeit zwar weit von den Höchstwerten entfernt, die sie im November 2021 markierten, als die regulatorische Freigabe für die ersten Futures-basierten Bitcoin-ETFs in den USA den Markt elektrisierte. Doch liegen die Werte noch deutlich über den Niveaus, die sie noch vor dem Start der 16-monatigen Krypto-Rally ab Spätsommer 2020 erreichten.

Dies dürfte auch die CBOE regis­triert haben, die mit der im Mai des laufenden Jahres abgeschlossenen Übernahme von ErisX in den Markt für digitale Assets zurückgekehrt ist. Der nun als Tochter des Chicagoer Hauses agierende Finanzdienstleister betreibt ein Krypto-Spot-Angebot, eine regulierte Futures-Börse sowie ein Clearinghaus. Im Rahmen der neuen CBOE-Digitalstrategie soll zudem ein umfangreiches Datenangebot hinzukommen.

Analysten werten die Pläne von CBOE Global Markets als weiteres Indiz für ein erneut zunehmendes Interesse institutioneller Investoren am Kryptosegment. Zuletzt hatte auch der weltgrößte Assetmanager Blackrock die diesbezüglichen Hoffnungen der Marktteilnehmer ge­weckt, als er eine Partnerschaft mit der Handelsplattform Coinbase verkündete. Kunden des Vermögensverwalters erhalten Zugang zur Profi-Handelsplattform Coinbase Prime, was ihnen das Krypto-Trading er­leichtern soll. Zudem kündigte Blackrock an, einen Bitcoin-Privatfonds auflegen zu wollen, der institutionellen Investoren in den USA offenstehen soll.

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