Jahresabschluss

UBS warnt vor strengen Kapitalauflagen

UBS-Chef Sergio Ermotti warnt seine Aktionäre, dass im Szenario einer verschärften Eigenkapitalverordnung in der Schweiz der Gürtel enger geschnallt werden müsste. Damit provozierte er einen Kurseinbruch.

UBS warnt vor strengen Kapitalauflagen

UBS warnt vor strengen Kapitalauflagen

CEO Ermotti avisiert Aktionären härtere Zeiten – Aktie bricht ein

dz Zürich

Kommentar Seite 2

Die UBS-Aktien sind am Dienstag zeitweise um weit über 5% eingebrochen und vorübergehend sogar unter die Marke von 30 sfr zurückgefallen. Hauptursächlich dafür waren Aussagen von Konzernchef Sergio Ermotti, der seine Aktionäre auf einer Konferenz zum Jahresabschluss auf das Szenario einer deutlichen Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften durch die Schweizer Regierung (Bundesrat) vorbereitet hat.

„Leider gibt es nicht mehr viele tief hängende Früchte zu ernten“, sagte Ermotti an die Adresse jener, die noch glaubten, die UBS könne eine durch schärfere Vorschriften notwendig werdende Aufstockung des Stammhauskapitals mühelos durch die Repatriierung von überschüssigem Kapital aus ausländischen Einheiten finanzieren. Dem sei nicht so: Wenn der Bundesrat wahr mache, was er im April 2024 vorgeschlagen hatte, dann kämen die UBS-Aktionäre nicht ungeschoren davon, sagte der CEO sinngemäß. Im vergangenen Frühjahr hatte Finanzministerin Karin Keller-Sutter ein umfangreiches Maßnahmenpaket präsentiert, mit dem die Risiken der durch die Credit-Suisse-Übernahme massiv vergrößerten UBS für die Schweiz und ihre Steuerzahlenden eingedämmt werden könnten. Kernstück des Pakets war der Vorschlag, dass Schweizer Stammhäuser von systemrelevanten Banken ihre ausländischen Beteiligungen künftig nicht mehr nur mit mindestens 60%, sondern mit bis zu 100% Eigenmitteln unterlegen müssen. Daraus kann für die UBS ein zusätzlicher Kapitalbedarf von bis zu 25 Mrd. sfr abgeleitet werden.

Die Bank hat 2024 einen Gewinn von 5,1 Mrd. Dollar erzielt und will daraus eine um 29% erhöhte Dividende von 90 Cent pro Aktie an die Aktionäre abführen. Zudem sind Aktienrückkäufe geplant, welche die Gesamtausschüttung über 5 Mrd. Dollar steigen lassen könnten. Ein Aktienrückkauf in Höhe von 2 Mrd. Dollar im zweiten Semester des Jahres steht unter dem Vorbehalt, dass die neuen Schweizer Kapitalregeln einen solchen überhaupt zulassen. Die neue Eigenkapitalverordnung soll im Mai in die Anhörung gehen.

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