UBS will Ausgliederung von CS First Boston stoppen
Die Schweizer Großbank UBS will einem Medienbericht zufolge nach der Notübernahme der Konkurrentin Credit Suisse (CS) die geplante Ausgliederung der Investmentbank CS First Boston (CSFB) stoppen. Deshalb habe die UBS nun ein juristisches Team mit der Prüfung beauftragt, wie der Vertrag zwischen der Credit Suisse und dem designierten Chef der CSFB, Michael Klein, so kostengünstig wie möglich aufgelöst werden könne, berichtet die „Financial Times“ (FT) am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Das Geschäft sei abgeschlossen worden, als der verkaufenden Bank die Pistole auf die Brust gesetzt worden sei, zitierte das Blatt eine der UBS nahe stehende Person. UBS und CS lehnten einen Kommentar dazu ab. Bei Klein war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Früheren Angaben der Credit Suisse zufolge sollten große Teile des Geschäfts mit Übernahmeberatung und der Platzierung von Anleihen in CSFB ausgelagert werden, die bis Ende 2024 an die Börse gehen oder verkauft werden sollte. Die Credit Suisse wollte Kleins Investmentboutique The Klein Group LLC für 175 Mill. Dollar kaufen und in die CSFB einbringen.
Rückkaufangebot für Bail-in-Anleihen
Am Mittwoch kündigte UBS zudem ein Rückkaufangebot für bestimmte vorrangige unbesicherte Bail-in-Anleihen an. Zwei langfristige Anleihen, die erst am vergangenen Freitag emittiert worden waren, sollen gegen Barzahlung erworben werden. Die UBS lanciert das Rückkaufangebot damit bereits kurz nach der am Sonntag angekündigten Not-Übernahme der Credit Suisse und damit verbundenen „außergewöhnlichen“ Maßnahmen, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Die jüngsten Entwicklungen würden zunächst vorsichtig bewertet und daher habe man sich entschlossen, diese Maßnahme zu ergreifen.
Für die 2028 fällige Anleihe im ausstehenden Volumen von 1,5 Mrd. Euro bietet UBS 99,932% des Nennwerts. Für die 2032 fällige Anleihe im ausstehenden Volumen von 1,25 Mrd. Euro bietet sie 99,518% des Nennwerts. Die Angebote laufen ab diesem Mittwoch bis zum vorzeitigen Verfallsdatum am 28. März 2023 und dem endgültigen Verfallsdatum am 4. April 2023.
Die schwer angeschlagene Credit Suisse flüchtete sich am Wochenende in einer von der Regierung orchestrierten Rettungsaktion in die Arme der UBS. Der größere Rivale ließ sich auf Druck von Notenbanken, Regulierungsbehörden und der Schweizer Regierung auf eine 3 Mrd. Franken schwere Übernahme ein und schafft damit einen globalen Bankenriesen. Zugleich erhielt die UBS großzügige Liquiditätszusagen der Politik.