Unklare Regeln bremsen ESG-Strategien
Unklare Regeln bremsen ESG-Strategien
Net-Zero-Rückzug bedeutet laut SEB Deutschland nicht Aufgabe der Klimaziele
wbr Frankfurt
Im Gespräch Seite 6
Die ESG-Regulierung bleibt auch 2025 eine zentrale Herausforderung für die Finanzbranche. Die Überarbeitung der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) sorgt für Unsicherheit bei Banken und Assetmanagern. „Solange die regulatorischen Rahmenbedingungen unklar sind, hält sich die Branche mit neuen ESG-Strategien zurück“, sagt Alexandra Themistocli, ESG-Chefin der SEB Deutschland, im Gespräch der Börsen-Zeitung.
ESG bleibt für Investoren unverzichtbar
Nach dem Regierungswechsel in den USA hatte der Rückzug einiger Unternehmen aus globalen Klima-Allianzen für Diskussionen gesorgt. Ob es sich dabei um einen Strategiewechsel handelt oder nur um Symbolpolitik, hält Themistocli für noch nicht ausgemacht: „Viele große Banken und Versicherer haben sich von Net-Zero-Allianzen zurückgezogen, aber entscheidend ist: Werden ihre Klimaziele wirklich aufgegeben?“ Für Investoren bleibe ESG unverzichtbar.
Green Claims Directive erzwingt Belege
Um kleinere und mittlere Unternehmen zu entlasten, will die EU-Kommission die Vorschriften für Nachhaltigkeitsberichte vereinfachen. „Die Berichtspflichten sind für viele Mittelständler eine große Herausforderung“, gibt die ESG-Expertin zu bedenken. Derweil schlage bereits ein neuer Vorstoß Wellen: „Die Green Claims Directive wird dazu führen, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsversprechen konkret belegen müssen – reine Behauptungen reichen nicht.“