Wegen hoher Investitionen

Toyota erwartet Minus beim Gewinn

Toyota will seine Rekorderträge nutzen, um den Übergang zum reinen Elektroauto zu finanzieren. Die Aktionäre werden dabei nicht vergessen.

Toyota erwartet Minus beim Gewinn

Toyota erwartet Gewinnminus wegen hoher Investitionen

Rückkauf von 3% eigener Aktien und erhöhte Dividende

mf Tokio

Unter dem neuen CEO Koji Sato hat der weltgrößte Autobauer Toyota im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Maßstäbe mit Traumrekorden bei Gewinn, Umsatz und Produktion gesetzt. Im Gegenzug investiert der Branchenführer im neuen Geschäftsjahr (ab 1.4.) verstärkt in Elektrofahrzeuge der nächsten Generation, eine Software-Plattform und künstliche Intelligenz. Die Kapitalausgaben für Wachstumsbereiche steigen von 0,7 auf 1,1 Bill. Yen (6,6 Mrd. Euro) und der Aufwand für Forschung und Entwicklung von 1,2 auf 1,3 Bill. Yen (7,8 Mrd. Euro). Die Zulieferer werden mit 300 Mrd. Yen (1,8 Mrd. Euro) unterstützt, damit sie höhere Löhne zahlen können.

Vor diesem Hintergrund rechnet Toyota für 2024/25 mit 20% weniger Nettogewinn in Höhe von 3,6 Bill. Yen (21,5 Mrd. Euro). „Wir werden Investitionen tätigen, um die Lieferkette unter dem Gesichtspunkt des nachhaltigen Wachstums zu schützen", sagte Sato. Die Einnahmen sollen um 2% auf 46 Bill. Yen (277 Mrd. Euro) zunehmen. Die Verkaufszahl geht laut dieser Prognose von 11,09 Mill. leicht auf 10,95 Mill. Stück zurück. Jedoch erwartet Toyota bei Batterieautos lediglich einen Absatz von 171.000 Einheiten, im Vorjahr waren es 116.500. Das entsprach 1% des weltweiten Absatzes.

Hybridantrieb als Verkaufsschlager

Jedoch soll die Zahl der verkauften Autos mit einem Hybridantrieb der Marken Toyota und Lexus von 3,6 Mill. im Vorjahr um rund ein Viertel auf 4,5 Mill. Stück wachsen. Nach eigenen Angaben verdient Toyota daran mehr als an Autos mit Ottomotor. Offenbar rechnen die Japaner damit, dass noch mehr Käufer zu Autos mit Hybridantrieb greifen und die Nachfrage nach Batterieautos weiter schwächelt. Der Autoriese wurde lange Zeit für die zögerliche Umstellung auf reine Elektroautos kritisiert, doch die Strategie zahlt sich nun aus.

Die Jahresprognose verfehlte die Erwartungen der Analysten, aber traditionell fällt sie konservativ aus. Der Autokonzern besänftigte seine Aktionäre mit der Ankündigung, bis Ende März 2025 für bis zu 1 Bill. Yen (6 Mrd. Euro) Aktien zurückzukaufen. Das entspricht aktuell 3% aller Papiere. 520 Mill. Anteilsscheine im Wert von 2 Bill. Yen (12 Mrd. Euro) werden annulliert. Die Jahresdividende steigt um 15 Yen auf den Rekord von 75 Yen (0,45 Euro).

Im Ende März abgelaufenen Jahr verdoppelte sich der Betriebsgewinn nahezu auf 5,35 Bill. Yen (32 Mrd. Euro). Kein japanisches Unternehmen hat jemals so viel in einem Jahr verdient. Auch die Marge von 11% für einen Massenhersteller kann sich mehr als sehen lassen. Die Abwertung der Landeswährung Yen steigerte den operativen Gewinn um 685 Mrd. Yen (4,1 Mrd. Yen), der positive Einfluss auf den Gewinn war damit geringer als früher. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 4,94 Bill. Yen (29,8 Mrd. Euro). Der Umsatz kletterte um rund 21% auf die Höchstmarke von 41,5 Bill. Yen (250 Mrd. Euro).

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