Die USA stellen neue Berichtspflichten für nachhaltige Fonds auf. Künftig sollen Investmentprodukte genau kategorisiert werden und entsprechend berichten, wie die US-Börsenaufsicht SEC mitteilt. Das Regelwerk soll Angaben in Prospekten, Jahresberichten und Beratungsbroschüren formalisieren. Ohne eine Kategorisierung drohe eine übertriebene Darstellung der ESG-Methodik, was landläufig als „Greenwashing“ bezeichnet werde.

Die geplanten Vorgaben der SEC sind dabei feingliedrig: Zum einen sollen Fonds offenlegen, welche konkreten Ziele sie aus dem ESG-Fundus rund um Umwelt, Sozialthemen und Unternehmensführung verfolgen. Zum anderen sollen Fonds erklären, gemäß welcher Methodik sie die Ziele berücksichtigen. In einer „ESG Integration“ beziehen Fonds die Faktoren in ihren Auswahlprozess ein, so dass Nachhaltigkeitskriterien ähnlich wie etwa gewöhnliche rein finanzielle Kennziffern berücksichtigt werden. Ein „ESG Focus“ wiederum wertet die Faktoren als wesentliches oder zentrales Element auf. Dazu zählen etwa ein Screening des Portfolios sowie gezielte Aus- oder Einschlüsse. Als dritte Kategorie schließlich zielt „ESG Impact“ auf eine konkrete Wirkung. Anhand weiterer Kriterien werden die Ansätze dann noch feiner aufgeschlüsselt. Als gängige Instrumente hebt die SEC in einer ergänzenden Presseerklärung die Zuordnung von Treibhausgasemissionen oder Abstimmungs- und Engagementstrategien hervor.

Verbindlich sind die Regeln bisher allerdings noch nicht. Sobald der Entwurf mit der Nummer S7-17-22 im Federal Register der USA veröffentlicht ist, bleibt eine Konsultationsphase von 60 Tagen, in der die SEC Stellungnahmen annimmt.