Global Dollar Network

US-Konsortium mit Robinhood startet Stablecoin über Singapur

Blockchain-Ökosysteme für die Finanzindustrie brauchen einen Treibstoff: Stablecoins. Ein US-Projekt mit Robinhood, Bullish und Kraken bringt einen solchen Dollar-Stablecoin auf den Markt.

US-Konsortium mit Robinhood startet Stablecoin über Singapur

US-Konsortium startet
neuen Stablecoin über Singapur

Robinhood als bekannter Neobroker bei dem Projekt dabei

bg Frankfurt

Ein Konsortium aus US-Kryptounternehmen hat einen neuen Dollar-Stablecoin auf den Markt gebracht. Die Konstellation ist eine besondere, läuft die Verwahrung der Assets des „Global Dollar Network“ doch über die in Singapur ansässige DBS Bank. Mitglieder des Konsortiums sind Robinhood, Anchorage Digital, Bullish, Galaxy Digital, Kraken, Nuvei sowie die Stablecoin-Plattform Paxos. Man wolle die globale Stablecoin-Akzeptanz mit USDG erhöhen und öffne den Kreis der Teilnehmer nun auch für Händler, Banken, PSPs, Kreditkartenfirmen und Investment-Plattformen, so Paxos-CEO Charles Cascarilla in einer Mitteilung.

Standards für globale Unternehmen erfüllen

Konkret solle der USDG so ausgestaltet werden, dass er die Standards globaler Unternehmen inklusive des Verbraucherschutzes erfüllt, führt der Paxos-Gründer weiter aus. Noch seien Blockchain-Ökosysteme mit zu hohen Betriebskosten verbunden, was als Mangel die Entfaltung von Stablecoins verhindere. Das soll über ein Setup unter Aufsicht der MAS (Monetary Authority of Singapore) mit ihrem bevorstehenden Stablecoin-Regelwerk besser funktionieren.

Liquidität ist wichtig

Das Potenzial von Stablecoins beschreibt Cascarilla so: Über sie könnte im Rahmen von DLT-Infrastruktur ein „replatforming“ der Finanzindustrie stattfinden. Das weckt aber mitunter auch Widerstand bei den Hütern der Finanzsysteme. So hat die EU mit dem Mica-Regime Vorschriften verfasst, die den Gebrauch von Stablecoins arg deckeln. Ohne einen üppigen Vorrat an Stablecoins kann das System aber nicht fliegen.

Vorteil gegenüber EU-Regeln?

Denn man braucht viel freie Liquidität im Trading, unter anderem auch für die Stellung von Sicherheiten - was dann komplett onchain läuft. Findet USDG viel Nutzung, wird das europäische System im Wettbewerb unattraktiver.

Die DBS Bank hat als Asset-Dienstleister und größte Bank in Singapur eine ganze Palette an „Token-Services“ hochgezogen. Auch der öffentliche Sektor wird damit adressiert. Primär geht es aber um Handel und Verwahrung von Digital Assets für institutionelle Kunden.

Stablecoins sind inzwischen aber auch schon ein geopolitisches Thema, wollen die BRICS-Staaten um China und Russland doch eine Alternative zum über Swift laufenden Dollar-System für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr aufbauen. Dafür könnten neben Wholesale CBDCs auch Stablecoins verwendet werden - sofern man sich auf eine Settlement-Währung einigt oder eine neue schafft.

Als weitere Option taucht am Horizont die virtuelle Währung GSU (Global Stability Unit) auf, die über ihren Coin eine Preisstabilität dank eines umfassenden, die Transaktionsländer abbildenden Datensatzes herstellen will. GSU wurde von der Fakultät für Mathematische Wissenschaft der Universität Kopenhagen entwickelt. Angeführt wird das Unternehmen von Jesper Toft, der gegenüber der Börsen-Zeitung erklärte, dass man sich derzeit in der Implementierung befinde.

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