Verdi sagt Tarifrunde ab
lee Frankfurt
– In den Tarifverhandlungen für die rund 140.000 Beschäftigten des privaten Kreditgewerbes zeichnet sich bislang keine Annäherung ab. Um den Druck zu erhöhen, hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nun die für den kommenden Mittwoch geplante vierte Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband (AGV Banken) abgesagt. „Es gab von der Arbeitgeberseite keinerlei Signale, dass sie ihr bisheriges Angebot nachbessern wollen“, wird Verhandlungsführer Jan Duscheck in der Mitteilung von Verdi zitiert.
Angesichts der seit Monaten steigenden Inflationsrate sei die zuletzt gebotene dreistufige Gehaltssteigerung von 3,2% bei einer Laufzeit von 36 Monaten inakzeptabel. Die Arbeitgeber forderten von den Beschäftigten faktisch, „dass sie auf Einkommen verzichten“, obwohl sich die Arbeitslast durch den laufenden Stellenabbau in der Finanzbranche ständig erhöhe. „Dagegen setzen wir uns mit den Beschäftigten zur Wehr – die Zeichen stehen jetzt auf Streik“, so Duscheck. Verdi fordert ein Plus von 4,5% bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Außerdem sollen die Beschäftigten zwischen mehr Geld und Freizeit wählen können und ein Recht auf Homeoffice erhalten.